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Yad Vashem zeigt Ausstellung von Holocaust-Überlebenden

JERUSALEM (inn) - In der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem wurde am Montag eine Ausstellung eröffnet. Darin sind Kunstwerke von 300 Holocaust-Überlebenden zu sehen, die ihren Umgang mit den Kriegserlebnissen und -erinnerungen künstlerisch umgesetzt haben.

„Erst mit dem Alter kamen die Erinnerungen zurück“, wird der ehemalige Journalist Raul Teitelmann in der Tageszeitung „Ha´aretz“ zitiert. Der Holocaust-Überlebende ist einer der Aussteller, die ihre Erlebnisse verarbeitet haben. Sein Kunstwerk zeigt einer Szene aus einem Konzentrationslager, in der ein kleiner Junge die Brotzuteilung erhält.

Die Aussage des Holocausts in Kunstwerken festzuhalten sei eine Art der Überlebenden, ihre Ziele zu erreichen und sie der nächsten Generation weiterzugeben, fährt Teitelbaum fort. Die Ausstellung gebe die Chance, den Holocaust nicht durch Fotos und Videos aus der Sicht der Nazis zu sehen, sondern stattdessen als „eigene Dokumentation“.

Seit dem Gerichtsprozess gegen Adolf Eichmann von 1961, hätten die Zeugenaussagen eine wichtige Rolle gespielt, um den Holocaust zu verstehen. Aber bis jetzt habe sich dies hauptsächlich auf die Worte der Überlebenden fokussiert.

Gedenken in Bildern lange vernachlässigt

Jehudit Schendar, Kuratorin der Ausstellung, erklärt: „Wir haben den Überlebenden immer zugehört, aber wir haben das Gedenken in Bildern lange vernachlässigt.“ Die Künstler haben ihre Erinnerungen in Fotografien, gemalten Bildern, Videos und Skulpturen umgesetzt. Thematisiert werden in den Kunstwerken die Familie, der Glaube und die immer wiederkehrende Angst der Überlebenden.

Es ist die erste Ausstellung in dieser Größenordnung. Die Kunstwerke stammen aus der Zeit von 1945 bis heute und wurden zum großen Teil von der Gedenkstätte Yad Vashem gesammelt. Die Ausstellung, so Schendar, gebe zum ersten Mal die Chance, den Holocaust aus dem Blickwinkel der Überlebenden zu sehen.

Bis heute, erklärt Schendar, seien die meisten Bilder im Gedächtnis der Menschen, die der Täter oder anderer Außenstehender: „Jetzt haben wir ein neues Nachschlagewerk.“ Die Ausstellung, die ein Jahr zu sehen sein wird, zeige die wirkliche Seite des Holocausts in all seiner Abscheulichkeit, erklärte Shendar. Zur offiziellen Eröffnung am israelischen Holocaust-Gedenktag kamen Dutzende Überlebende mit ihren Angehörigen.

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