KARMIEL (inn) – Durch ein Wunder hat ein Bauarbeiter am Montag im nordisraelischen Karmiel östlich von Akko einen Sturz aus dem neunten Stockwerk eines Gebäudes überlebt. Omar Othman aus dem nördlich von Nazareth gelegenen Kafr Kana erlitt lediglich einen Knochenbruch und erklärte den Tag zu seinem „zweiten Geburtstag“.
Der 18jährige israelische Araber stand mit einem Kollegen auf einem Gerüst. „Ich wollte einen Nagel holen und lehnte mich an das Geländer des Gerüstes“, erzählte er dem aktuellen Dienst der Tageszeitung „Yediot Ahronot“. „Das Geländer war ein bißchen locker, ich verlor das Gleichgewicht und fiel. Der Sturz dauerte nur ein paar Sekunden, aber für mich schienen sie wie eine Ewigkeit. Ich betete zu Allah, daß er mich retten und mich leben lassen möge. Wir Moslems beten fünfmal am Tag. Ich schwor, einen Monat lang neunmal am Tag zu beten, falls ich am Leben bliebe – ein Gebet für jede Etage.“
Insgesamt fiel Othman 34 Meter tief bis in den ersten Stock des Gebäudes. Augenzeugenberichten zufolge stand er anschließend auf, sah nach oben und war so schockiert, daß er ohnmächtig wurde und eine weitere Etage nach unten fiel – auf die Erde. Die alarmierten Rettungskräfte rechneten damit, eine Leiche bergen zu müssen. Als die Sanitäter am Unfallort eintrafen, stellten sie jedoch erstaunt fest, daß der Bauarbeiter zwar einen Schock erlitten hatte, aber am Leben war.
Othman wurde in ein Krankenhaus in die Küstenstadt Nahariya gebracht. Dort wurde seine gebrochene Schulter medizinisch versorgt. „Hier ist wirklich ein Wunder geschehen“, sagte der behandelnde Arzt. „Selten überlebt ein Mensch einen Sturz aus solch einer Höhe. Es gibt Patienten, die nach einem viel leichteren Sturz mit schweren Verletzungen hierherkommen. Dieser Fall ist in der Tat außergewöhnlich.“
Auf die Frage, was er nach seiner Entlassung aus der Klinik machen werde, antwortete Othman: „Geburtstag feiern. Aus meiner Sicht bin ich am 28. Juli 2003 von neuem geboren worden.“
