Laut einer Studie der „Bank of Israel“ wird nur in Südkorea, Japan und Mexiko mehr gearbeitet als in Israel. Betroffen sind vor allem gebildete jüdische Männer zwischen 35 und 44 Jahren. Von ihnen arbeiten 18 Prozent als Manager, 23 Prozent als Akademiker und 21 Prozent als Ingenieure oder Techniker. Viele sind in den Bereichen öffentlicher Dienst, Hi-Tech oder Forschung und Entwicklung tätig.
Die Verfasser der Studie sehen verschiedene Gründe dafür, dass sich die Arbeitssucht in den vergangenen Jahren ausgebreitet habe. Sie nennen den Anstieg des Individualismus und die Zusammenarbeit von Firmen mit Unternehmen in aller Welt – wegen der unterschiedlichen Zeitzonen sei dadurch immer mehr Arbeit rund um die Uhr nötig. Weitere Gründe seien technische Fortschritte und ein zunehmendes sozio-ökonomisches Gefälle. Auch begünstigten Ganztagsangebote für die Betreuung von Kindern bei Eltern die Tendenz, übermäßig viel zu arbeiten.
Zuviel Arbeit kann die Gesundheit schädigen, schreibt die Tageszeitung „Ha´aretz“. Erhöhter Stress und eine große Besorgnis haben Erschöpfung und hohen Blutdruck zur Folge. Auch soziale Beziehungen können darunter leiden, was mitunter bis zur Scheidung führt.