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Wohnungen für Siedler: Millionenverluste beim Immobilienkauf

ASCHKELON (inn) – Die Räumung des Gazastreifens bringt für die israelische Regierung bislang ungeplante Kosten mit sich. Für die Unterbringung der jüdischen Familien scheint der Staat Israel auch hohe Verluste beim Kauf von Wohnungen und Immobilien hinzunehmen, wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ am Montag berichtet.

Deutlich wird dies am Beispiel des Kaufes eines Wohnblocks in der israelischen Küstenstadt Aschkelon, in dem 60 Familien aus dem Gazastreifen untergebracht werden sollen. Der Staat Israel garantiert den evakuierten jüdischen Bewohner die Bereitstellung von Wohnungen über einen Zeitraum von zwei Jahren.

2,5 bis 3 Millionen Verlust in zwei Jahren

Die Israelische Rückzugsbehörde (Sela) plant nun den Kauf der Wohnobjekte für einen Betrag von rund 8 Millionen Dollar von dem Jerusalemer Bauunternehmers Menasche Levy. Zuvor waren Gespräche über eine Anmietung der Wohnungen gescheitert. In dem Kaufvertrag sicherte sich der Bauunternehmer nach Angaben der „Ha’aretz“ die Möglichkeit des Rückkaufs der Wohnungen nach zwei Jahren zum Preis von 5 bis 5,5 Millionen Dollar. Somit würde der Staat 2,5 bis 3 Millionen Dollar einbüßen.

Experten halten das Immobiliengeschäft für eine „Dummheit des Staates“. Ein Sprecher der Rückzugsbehörde hingegen verteidigte den Kauf. Bei einer geplanten Anmietung der Wohnungen zu einem kalkulierten Mietpreis von rund 600 Dollar über die kommenden zwei Jahre sei ein Kauf, auch mit einem vertraglich vereinbarten Rückkaufrecht, kostengünstiger.

Wohnungen für Großfamilien

Das Geschäft zeigt nach Ansicht von Beobachtern den Druck, unter dem Israel im Zuge des Rückzugs und der zugesicherten Unterbringung der ehemaligen Siedler aus dem Gazastreifen steht. Bei den 70 Familien, die in die neuen Wohnungen einziehen sollen, handelt es sich überwiegend um Großfamilien mit durchschnittlich fünf Kindern. Sie warten seit dem 15. August auf den Umzug in geeignete Unterkünfte – die vom Staat dringend beschafft werden müssen. Dabei werden auch unrentable Geschäfte mit hohen Verlusten in Kauf genommen, urteilte ein Beobachter.

Das Geschäft wurde unterdessen vom Regierungskomitee bestätigt. Angesichts der großen Summen kontrolliert jedoch auch das Finanzministerium den Kauf.

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