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Wo wird Arafat begraben?

RAMALLA (inn) – Die Vorbereitung der Beisetzung von PLO-Chef Jasser Arafat sind in vollem Gange. Nach aktuellen Informationen soll der Palästinenserchef in der Autonomiestadt Ramalla beigesetzt werden – die Trauerfeier könnte hingegen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo stattfinden.

Arafats ehemaliger Büro-Chef Tajeb Rahim teilte inzwischen mit, die Palästinenserführung habe entschieden, aus der Mukata in Ramalla ein Mausoleum für Arafat zu machen. Später, wenn die Umstände es erlaubten, könne er in Jerusalem begraben werden.

Israels Sicherheitskabinett wird sich am heutigen Mittwoch treffen, um die Frage nach Arafats Grabstätte zu besprechen. Vertraute sagen, Israel werde nichts gegen ein Begräbnis in Ramalla einwenden. Israel bevorzuge jedoch ein Grab im Gazastreifen, wo bereits andere Mitglieder von Arafats Familie beerdigt sind.

Das Kabinett will auch darüber entscheiden, ob und wie Führer der arabischen Welt zur Beerdigungsfeier anreisen können. Es könnte zum Beispiel ein spezieller Luft-Korridor errichtet werden, über den die arabischen Führer per Helikoptern eingeflogen werden.

Palästinenserführer Jasser Arafat sollte in der Al-Aksa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg beigesetzt werden, sagte das israelisch-arabische Knesset-Mitglied und ehemaliger Berater Arafats, Ahmed Tibi, am Mittwoch. Die Palästinenserführung plant hingegen offensichtlich ein Mausoleum für Arafat im Hauptquartier in Ramalla.

Arafats persönlicher Wunsch war es, auf dem Jerusalemer Tempelberg beerdigt zu werden. Israel lehnt dies ab aus Furcht vor gewaltsamen Demonstrationen am Grab. „Auch wenn Arafat jetzt noch nicht in Ost-Jerusalem beerdigt wird, eines Tages wird es einen eigenständigen palästinensischen Staat geben, und Jasser Arafat wird in der Al-Aksa-Moschee beerdigt werden“, sagte Tibi am Mittwoch. Dies könne „zwei oder fünf Jahre dauern“, aber es sei „gewiss“.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, sagte Israels Justizminister Josef Lapid am Wochenende, der Tempelberg sei die Stätte, „an der jüdische Könige begraben werden, und keine arabischen Terroristen“. Arafat hatte in der Vergangenheit wiederholt behauptet, Juden hätten keinen historisch begründbaren Anspruch auf den Tempelberg.

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