WM: Israelische Flaggen gegen Irans Präsidenten

NÜRNBERG (inn) – Vor dem ersten Spiel der iranischen Fußball-Nationalmannschaft in der Weltmeisterschaft haben über tausend Menschen am Sonntag in Nürnberg gegen die Politik von Präsident Mahmud Ahmedinedschad demonstriert. Zahlreiche israelische Flaggen und Banner mit pro-israelischen Sprüchen waren zu sehen.

Zu den Demonstrationen hatten die pro-israelische Bürgerbewegung „Honestly Concerned“ und die jüdischen Gemeinden von Nürnberg und München aufgerufen. Etwa 1.200 Menschen nahmen das Spiel der Weltmeisterschaft zwischen dem Iran und Mexiko zum Anlass, um gegen Ahmedinedschad zu demonstrieren, der mehrfach zur Auslöschung Israels aufgerufen und den Holocaust geleugnet hat.

Viele Demonstranten schwenkten Fahnen mit Sätzen wie „Viva Israel – lang lebe Israel“. Die Gruppe „Honestly Concerned“ hatte zudem Sonnenhüte verteilt, auf denen die israelischen Fahne und eine Friedenstaube zu sehen waren.

Beckstein und Roth vereint gegen Israel-Hass

Bayerns Innenminister Günther Beckstein betonte in seiner Rede: „Ahmadinedschad ist in unserem Land nicht willkommen. Er kann nicht bestraft werden, weil er den Diplomaten-Pass hat. Aber wer den Holocaust leugnet, begeht ein Verbrechen, und das muss man auch deutlich sagen.“ Bayern und Deutschland ebenso wie die gesamte westliche Welt stünden „fest an der Seite des Staates Israel und der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger“, so der CSU-Minister.

Auch Grünen-Chefin Claudia Roth kritisierte, Ahmedinedschad verhöhne die Opfer des Holocausts. Beckstein und Roth waren bei der Kundgebung demonstrativ gemeinsam aufgetreten, um die parteiübergreifende Verachtung der antisemitischen und israelfeindlichen Haltung des iranischen Präsidenten zu unterstreichen.

Der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Michel Friedman, bezeichnete den iranischen Präsidenten als „Hitler des 21. Jahrhunderts“. Die deutschen Politiker unternähmen jedoch einen „Schmusekurs“ mit der Regierung in Teheran, so Friedman weiter. Schlimm sei, dass Irans Vizepräsident Mohammed Aliabadi ein Visum bekommen habe. Aliabadi war am Sonntag unter höchster Sicherheitsvorkehrung zum Stadion in Nürnberg gereist. Es gab jedoch keinen offiziellen Empfang mit deutschen Vertretern.

„Honestly Concerned“ hat zu weiteren Demonstrationen gegen die iranische Führung an den Tagen aufgerufen, an denen die iranische Nationalmannschaft spielt: am 17. Juni in Frankfurt am Main und am 21. Juni in Leipzig. Die Gruppe fordert: „Keine Gastfreundschaft und keine Eintrittskarte für einen Volksverhetzer, der wiederholt den Holocaust geleugnet hat, Israel von der Landkarte tilgen will, zur Judenvernichtung aufruft, Terror finanziert, am Aufbau atomarer Bedrohung arbeitet und die gesamte zivilisierte westliche Welt bedroht und verhöhnt.“

Ahmedinedschad hat angekündigt, nach Deutschland zu kommen, wenn der Iran die Vorrunde übersteht. Im ersten Spiel musste die Mannschaft allerdings eine 1:3-Niederlage gegen Mexiko einstecken.

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