Wie die Tageszeitung "Ha´aretz" am Sonntag berichtet, wurde das Protestschreiben vor einem Monat mit 300 Unterschriften beim israelischen Bildungsminister Gideon Sa´ar eingereicht. Seitdem ist die Zahl auf 1.000 gestiegen. Zu den Unterzeichnern gehören auch 18 Träger des lukrativen Israel-Preises.
"Die Einrichtung eines College in Arie und seine geplante Aufwertung zu einer Universität ist Teil einer allgemeinen Siedlungsbemühung, die in den vergangenen 45 Jahren im Zentrum der israelischen politischen Debatte stand", heißt es in der Petition. "Entscheidungen, die eine solche Institution betreffen, werden aus politischen und nicht nur aus akademischen Erwägungen geführt werden."
Der Professor Nir Gov vom Weizmann-Institut, der sich der Protestaktion angeschlossen hat, fragt: "Wann hat der Rat für höhere Bildung entschieden, dass eine weitere Universität in Israel gebraucht wird? Wer hat gesagt, dass Ariel das College ist, das am effizientesten eine offizielle Forschungsuniversität in Israel werden kann?"
Widerspruch kommt von "Israel-Preis"-Träger Meir Wilchek, der ebenfalls am Weizmann-Institut angestellt ist. Er gehört dem Rat für höhere Bildung von Judäa und Samaria an. Am Samstag teilte er mit: "Wir haben Ariel akademisch untersucht und herausgefunden, dass sie dort aus Sicht der Qualität der Wissenschaftler nicht weniger gut sind als die Wissenschaftler, die die Petition unterzeichnet haben."
Nach Angaben des Überwachungsausschusses des Rates für höhere Bildung in Judäa und Samaria erfüllt Ariel die notwendigen Bedingungen, um als Universität anerkannt zu werden. Sowohl die Zahl der Doktoranden als auch die der akademischen Veröffentlichungen habe sich erhöht. Zudem sei die Fakultät gewachsen.
In einem nächsten Schritt muss der Planungs- und Haushaltsausschuss des Rates über den finanziellen Aspekt entscheiden. Im Juli läuft eine zeitweilige Anerkennung der Hochschule in Ariel als Universitätszentrum aus.