Wirtschaftswachstum in den Palästinensergebieten

GAZA / RAMALLAH (inn) - Die Wirtschaft im Gazastreifen ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 16 Prozent gewachsen. Das teilte Osama Kana´an, ein Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IMF), am Montag mit. Er betonte, dass das Wachstum allerdings von einem sehr niedrigen Punkt aus erfolgt sei. Kana´an berief sich auf einen IMF-Bericht, der am 21. September in New York präsentiert werden soll.

Im gesamten Jahr 2009 gab es im Gazastreifen ein Wirtschaftswachstum von nur einem Prozent. Diese niedrige Rate sei hauptsächlich auf den israelischen Militäreinsatz „Gegossenes Blei“ gegen die Hamas im Gazastreifen zum Jahreswechsel 2008/2009 zurückzuführen.

Das Wachstum in diesem Jahr sei unter anderem eine Folge der Lockerung der Blockade des Gazastreifens durch Israel. Allerdings erfolgte diese erst im Juni – dem letzten Monat des beurteilten Zeitraums. Zu dem Wirtschaftswachstum habe auch die Hilfe internationaler Organisationen beigetragen, teilte Kana´an laut der Tageszeitung „Ha´aretz“ weiter mit. Er betonte, dass ein anhaltendes Wachstum ohne weitere israelische Erleichterungen für den Gazastreifen nicht zu erwarten sei.

Die Arbeitslosenquote im Gazastreifen liege wie im Vorjahr bei über 35 Prozent. Im Westjordanland sei sie von 18 Prozent im ersten Halbjahr 2009 auf 16 Prozent in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gesunken. Die Wirtschaft sei von Januar bis Ende Juni um rund 9 Prozent gewachsen.

Laut dem Bericht lobt die IMF die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) dafür, dass diese ihre Steuerpolitik im Westjordanland verbessert habe. Dies habe dabei geholfen, das Haushaltsdefizit von rund 1,8 Milliarden Dollar im Jahr 2008 auf etwa 1,2 Milliarden Dollar in diesem Jahr zu reduzieren. Der Fehlbetrag werde durch ausländische Spenden gedeckt. Allerdings hätten mehrere Geberländer, vor allem arabische Staaten, ihre zugesicherten Zahlungen bisher nicht geleistet. Die PA sei derzeit dazu gezwungen, sich von örtlichen Banken Geld zu leihen.

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