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Wiesel: Israel soll Darfur-Flüchtlinge aufnehmen

JERUSALEM (inn) – Der Schriftsteller und Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel hat Israel dazu aufgefordert, Flüchtlinge aus der Krisenprovinz Darfur aufzunehmen. Den Flüchtlingen droht in ihrer Heimat im Sudan der Völkermord.

In einem Interview mit der Tageszeitung „Ha´aretz“ sagte der Auschwitz-Überlebende Wiesel: „Wir als Juden sind verpflichtet, nicht nur Juden zu helfen. Ich war ein Flüchtling und deshalb bin ich für die Aufnahme der Flüchtlinge.“

Der 76-Jährige glaubt, dass alle Völkermorde, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geschahen, wie die in Ruanda, Bosnien oder Darfur, „eine Folge dessen sind, was während des Holocaust geschah“. „Der Holocaust bewies, dass es möglich ist, dies zu tun, und wenn es möglich ist, warum dann nicht?“, erklärte Wiesel seine Ansicht.

In der Vergangenheit waren immer wieder sudanesische Flüchtlinge von Ägypten aus illegal nach Israel eingedrungen. Beispielsweise hatte der jüdische Staat vor etwa einem Monat 31 Sudanesen, die nach Israel geflohen waren, wieder in ihr Heimatland zurückgeschickt. In der Region Darfur herrscht seit 2003 Bürgerkrieg. Die Bevölkerung im Sudan setzt sich aus schwarzafrikanischen und arabischen Stämmen zusammen, was schon immer zu militärischen Konflikten geführt hat. Arabische Milizen begehen an der schwarzafrikanischen Zivilbevölkerung schwere Menschenrechtsverletzungen. Die sudanesische Regierung strebt eine Arabisierung des Landes an. Die Mehrheit der Bevölkerung im Sudan sind Moslems, eine kleine Minderheit ist christlichen Glaubens.

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