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Wieder Unruhen auf dem Tempelberg

JERUSALEM (inn) - In der Jerusalemer Altstadt haben arabische Demonstranten am Sonntag israelische Sicherheitskräfte angegriffen. Diese stürmten daraufhin den Tempelberg. Bei den Ausschreitungen wurden neun Polizisten, mindestens acht Araber und eine australische Journalistin leicht verletzt.

Israelischen Angaben zufolge hatten zahlreiche Araber, vor allem Jugendliche, in der Altstadt und vom Tempelberg aus israelische Sicherheitskräfte angegriffen, die eine Routinepatrouille durchführten. Sie bewarfen die Polizisten mit Steinen und Molotowcocktails. Die Sicherheitskräfte stürmten daraufhin den Tempelberg und setzten Tränengas und Blendgranaten gegen die Unruhestifter ein. Mindestens 15 Araber wurden verhaftet. Viele der Angreifer flüchteten sich in die Al-Aksa-Moschee. Diese betraten die Sicherheitskräfte jedoch nicht. Erst nach mehreren Stunden verließen die Araber friedlich den Komplex.

In den vergangenen Tagen hatten muslimische Führer erneut die Gläubigen dazu aufgerufen, den Tempelberg „zu verteidigen“. Aufgrund solcher Aufforderungen hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder ähnliche Ausschreitungen gegeben.

Trotz der Unruhen hat Israel am Montag auf Beschränkungen verzichtet und allen Muslimen den Zutritt zum Tempelberg gewährt.

Jordanien warnt Israel vor „weiteren Provokationen“

Unterdessen kritisierte die jordanische Regierung Israels Vorgehen auf dem Tempelberg. „Alle neuen provokativen Versuche israelischer Truppen und jüdischer Extremisten, wie sie heute auf dem Gebiet des Schreins geschehen sind, stellen eine ungeheuerliche Verletzung des internationalen Rechts und der Gepflogenheiten dar und schaffen die Voraussetzungen, für weitere Spannungen und Gewalttaten“, sagte der Minister für Medienangelegenheiten und Kommunikation, Nabil Scharif, laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“.

Jordanien sei extrem besorgt über die Geschehnisse in Jerusalem, so Scharif. Er warnte vor weiterem „provokativem Verhalten“ Israels.

Mascha´al: „Zionisten haben keinen Anspruch auf Jerusalem“

Hamas-Führer Chaled Mascha´al erklärte nach den Ausschreitungen, das Schicksal Jerusalems werde durch „Widerstand und den Dschihad bestimmt, nicht durch Verhandlungen“. Er warf Israel in einer Rede am Sonntagabend vor, die Al-Aksa-Moschee teilen zu wollen. Die Israelis wollten dort ihre religiösen Zeremonien abhalten und die Moschee später zerstören, um den jüdischen Tempel zu bauen, sagte Mascha´al. Er rief die muslimische Welt zu Protesten gegen Israel auf. Es gehe um ganz Jerusalem, nicht nur um den Ostteil. Die Araber und Muslime seien die Bewohner der Stadt, „die Zionisten haben keinen Anspruch auf sie“, so der Hamas-Führer weiter.

Palästinenserin greift Soldaten mit Messer an

Nach den Vorfällen in Jerusalem kam es am Sonntagnachmittag zu einem Zwischenfall am Kalandija-Checkpoint nördlich von Jerusalem. Dort stach eine Palästinenserin während der Sicherheitskontrollen mit einem Messer auf einen israelischen Soldaten ein und verletzte diesen mittelschwer. Die 21-Jährige wurde festgenommen.

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