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Wieder Selbstmordanschlag verhindert

TEL AVIV (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben am Montag durch mehrere Festnahmen einen Selbstmordanschlag auf ein Einkaufszentrum in Rosch HaAin östlich von Tel Aviv verhindert. An den Vorbereitungen für das Attentat war auch eine siebenfache Mutter beteiligt.

Details über das verhinderte Attentat hatte der Sicherheitsdienst erst am Dienstagabend bekanntgegeben.

Demnach hatte der militärische Flügel der Fatah-Partei von PLO-Chef Jasser Arafat in Nablus den Anschlag geplant. Ausführen sollte den Terrorakt der 20jährige Suliman Abu Awis aus dem Flüchtlingslager Balata.

Wie die Sicherheitskräfte mitteilten, hatte sich Abu Awis mit seinem Begleiter, dem 37jährigen Saber Abu Saris, am Montag in einem Wagen auf den Weg nach Rosch HaAin gemacht. Den Sprengstoffgürtel transportierte die 40jährige Latifa Abu Dar´a. Die Frau fuhr allein in einem Fahrzeug vor den Männern in Richtung Israel. Die Mutter von sieben Kindern sollte die beiden anderen Palästinenser zudem über die Standorte israelischer Soldaten und Straßensperren informieren.

Den Sprengstoffgürtel trug sie dabei am Körper, da Frauen an den israelischen Kontrollpunkten eher selten kontrolliert werden.

Beide Fahrzeuge trafen sich in der israelisch-arabischen Ortschaft Kafr Kassem bei Rosch HaAin. Die Frau händigte dem mutmaßlichen Attentäter den Sprengstoffgürtel aus und fuhr nach Nablus zurück. Die beiden Männer fuhren in Richtung Rosch HaAin.

Der israelische Sicherheitsdienst hatte am Montag jedoch hohe Alarmstufe ausgerufen, da Hinweise auf ein Selbstmordattentat in der Gegend eingegangen waren. Zahlreiche Straßensperren waren errichtet worden, Fahrzeuge wurden kontrolliert. Polizei und Armee waren verstärkt im Einsatz und suchten nach den mutmaßlichen Terroristen.

Wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen sahen sich die Palästinenser gezwungen, den Anschlag zu verschieben und wieder in die Autonomiegebiete zurückzukehren.

Als sie die palästinensische Ortschaft Habla nahe der Autonomiestadt Kalkilija erreichten, deponierten sie den Sprengstoffgürtel in einem Olivenhain. Sie selbst versteckten sich zwischen einer Häusergruppe.

Mitglieder der israelischen Anti-Terroreinheit der Polizei hatten jedoch konkrete Hinweise erhalten, die sie zu den Männern führten. Am Montagnachmittag konnten die Palästinenser verhaftet werden.

Kurze Zeit später wurde auch Latifa Abu Dar´a in Nablus von israelischen Sicherheitskräften verhaftet.

Bei ihrem Verhör sagten die drei aus, daß sie den Anschlag in dem Supermarkt verüben wollten, in dem sich im August während der „zeitlich begrenzten Waffenruhe“ bereits ein Palästinenser in die Luft gesprengt hatte.

Wie israelische Sicherheitskräfte mitteilten, seien zwar junge Frauen bereits an Anschlägen beteiligt gewesen oder hätten diese ausgeführt. Daß eine vielfache Mutter sich an der Organisation von Attentaten beteiligt, sei jedoch ungewöhnlich. Die meisten Terroristinnen seien geschieden oder unverheiratet.

Aus palästinensischen Kreisen hieß es, daß die 40jährige vor einigen Monaten von ihrem Mann geschieden wurde und jetzt wieder bei ihrer Familie lebe. Während des seit drei Jahren andauernden palästinensischen Aufstandes sei zudem ihr Vater ums Leben gekommen.

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