„Es spielt keine Rolle, wie viele Aktien jemand hält. Jeder, der auch nur eine Aktie besitzt, hat ein Recht darauf, vor der Versammlung aller Aktionäre eine Rede zu halten.“ Sie erwähnte bewusst weder die Menschenrechte noch Israel. Vielmehr gab sie den Aktionären zu bedenken, dass es in der Gegend des Iran viele Kriege gebe, in Afghanistan und im Irak. Zudem liege der Iran in einem Erdbebengebiet und baue an der Atombombe. „Unser schönes Geld würden wir über zehn Jahre lang in die Erde des Iran stecken, ohne jede Gewissheit, es danach auch wieder zurückzuerhalten.“
Im Gespräch mit diesem Korrespondenten sagte Bugayer, dass die im Saal anwesenden Aktionäre „plötzlich sehr unruhig“ geworden seien. Am Ende sei das Drei-Milliarden-Geschäft bekanntlich abgesagt worden. Bugayer habe auch noch eine Wiener Studentin und zwei deutsche Bekannte gebeten, sich jeweils nur eine ÖMV-Aktie zu kaufen, um an der Aktionärsversammlung teilzunehmen und gegen das Projekt zu reden. Die Studentin habe auf die Menschenrechtslage im Iran hingewiesen.
Bugayer gestand, dass die Geschichte eigentlich ein „alter Hut“ sei. Der israelische Rundfunk habe sie jedoch aufgegriffen, weil bisher nicht bekannt war, wie die Wiener Ärztin das Geschäft zu Fall gebracht hatte. „Es war meine Idee, mir eine Aktie zu kaufen und so Zugang zur Aktionärsversammlung zu erhalten, wo jeder gleichberechtigt ist.“