Dem Bericht zufolge begann das illegale Waffengeschäft im Sinai im Jahr 2000, als noch der mittlerweile gestürzte ägyptische Staatspräsident Hosni Mubarak mit seinen Sicherheitsdiensten im Land herrschte. Zunächst schmuggelten Händler Kampfmittel von Oberägypten auf die Halbinsel, darunter Kalaschnikow- und Maschinengewehre.
Zwei Jahre später sei dann von Jordanien aus ein neuer Schmugglerpfad eröffnet worden. Aus der Stadt Akaba am Roten Meer wurden M16-Gewehre in Ruderbooten ins ägyptische Taba und an andere Orte im Sinai gebracht. Einige Zeit darauf nutzten die Händler auch den Landweg. Viele Kampfmittel gelangten durch Tunnel nach Gaza. Der jordanische Pfad wurde jedoch von Israel entdeckt, die Schmuggler stellten ihre Tätigkeit dort ein.
Ein weiterer Weg, der von 2002 bis 2010 genutzt wurde, führte die Händler vom Jemen über das Meer Richtung Sudan. Ortsansässige Stämme schmuggelten die Kampfmittel durch die Wüste in den Sinai. Sie lieferten Waffen an Organisationen, die gegen Israel agieren. Nach dem Fall des libyschen Staatschefs Muamar Gaddafi im vergangenen Jahr habe sich überdies eine neue Versorgungslinie für Terror-Organisationen aufgetan, heißt es in dem Artikel.
Ein ägyptischer Sicherheitsvertreter teilte gegenüber „El-Achbar“ mit, im Laufe der Zeit habe sich die Qualität der Waffen verbessert. So seien bei aktuellen Aktionen gegen extremistische Vertreter Raketenwerfer, Panzerabwehrraketen, Flugabwehrraketen und fortgeschrittene automatische Waffen entdeckt worden.
Die ägyptische Zeitung nennt auch die Preise, die Interessierte auf dem Schwarzmarkt für Kampfmittel zahlen müssen. Ein normales Gewehr sei für umgerechnet rund 1.400 bis 1.540 Euro zu erwerben, eine Kalaschnikow für 2.300 Euro. Ein M-16-Gewehr koste 3.200 bis 4.500 Euro, eine Handgranate 13 Euro. Der Kaufpreis einer Flugabwehrrakete wurde mit umgerechnet rund 9.000 Euro angegeben.