Wichtigstes Ziel: „Zivile Opfer vermeiden“

Kaum eine israelische Militäraktion im Gazastreifen erfolgt ohne den Einsatz von Drohnen. Die unbemannten Flugzeuge sind die Augen der Armee. Durch sie sollen nicht nur Terrorziele ausfindig gemacht, sondern auch Zivilisten geschützt werden. Zwei Kommandeure des „Drohnengeschwaders 200“ geben Einblicke in ihre Arbeit während des jüngsten Einsatzes im Gazastreifen.
Rund um die Uhr senden Drohnen Luftaufnahmen überwachter Gebiete, die von Armeeangehörigen ausgewertet werden.

Das israelische „Drohnengeschwader 200“ ist ständig im Einsatz. Die unbemannten Hightech-Flugzeuge beobachten unter anderem die Aktivitäten am Boden des Gazastreifens. Die Luftaufnahmen ermöglichen es der Armee, terroristische Aktivitäten auszumachen und Spuren zu verfolgen. „Deshalb hatte die Luftwaffe in dem Moment, in dem die Operation ‚Starker Fels‘ begann, bereits eine große Sammlung von Zielen“, zitiert die Armee einen hochrangigen Kommandeur des Drohnengeschwaders. Sein Name wird nur mit Major R. angegeben.
Es reiche jedoch nicht aus, Ziele ausfindig zu machen, erklärt ein zweiter Kommandeur, Major S. Vielmehr sei wichtig, regelmäßig zu kontrollieren, ob ein Ziel noch relevant ist. „Wenn du heute ein Waffenversteck findest, kann es sein, dass sie morgen all die Waffen aus dem Gebäude entfernt und einen Kindergarten daraus gemacht haben.“
Für ihn sei es das wichtigste Ziel, zivile Opfer zu vermeiden, so Major S. Die meisten Raketen auf Israel würden jedoch von Wohngegenden abgefeuert. Das Geschwader prüfe daher vor jedem Angriff die Ziele. „Wir sehen, wer die Gegend verlassen hat – Frauen, Kinder, Erwachsene – gehen sicher, dass niemand das Gebiet betritt. Anhand dieser Informationen entscheiden wir, ob das Ziel angegriffen werden kann oder nicht.“ Der Armeevertreter fügt hinzu: „Wenn ich ein neues Ziel entdecke, dann prüfe ich sofort, wie Zivilisten von dort entfernt werden können. Es stört mich, dass die Welt nicht sieht, wie hart wir dafür arbeiten, um Schaden an Zivilisten zu minimieren. Wenn ich ‚wir‘ sage, dann meine ich mich persönlich und meine Mitarbeiter. Der Großteil unserer Arbeit ist, Schaden an unschuldigen Menschen zu verhindern.“
Politik des Geschwaders sei es, einen Luftangriff abzusagen, sobald klar ist, dass Zivilisten gefährdet sind. Durch die „unmenschlichen Kampftaktiken unserer Feinde“ würden jedoch immer wieder Zivilisten verletzt. „Wenn das passiert, untersuchen wir die Vorfälle und versuchen, daraus zu lernen, damit wir das nächste Mal ein anderes Ergebnis haben“, erklärt der Major.
Die Drohnen sollen nicht nur palästinensische Zivilisten schützen, sondern auch Israels Bodentruppen. „Unsere Einheiten am Boden haben die Möglichkeit, mit Bedrohungen umzugehen, aber nur von nächster Nähe aus. Unsere Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass der Bereich, in dem die Soldaten operieren, frei von Bedrohungen ist, die von oben erkannt werden können. Es ist wichtig für uns, die besten bei dieser Mission zu sein, damit die Bodentruppen wissen, es gibt jemanden, der sie von oben beschützt.“
Wie die Armee versucht, Zivilisten zu schützen, erklärt sie außerdem in diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=j16xIxZdqgg

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