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Westerwelle: Gauck wird Herzen der Israelis erreichen

BERLIN (inn) - Deutschlands Außenminister Guido Westerwelle (FDP) setzt hohe Erwartungen in die Israel-Reise von Bundespräsident Joachim Gauck. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" kritisierte er außerdem den Schriftsteller Günther Grass für dessen israelfeindliches Gedicht.

"Ich bin fest davon überzeugt, dass Bundespräsident Gauck mit seinem großen Lebensthema Freiheit und Menschenwürde die Herzen der Bürger Israels tief berühren wird", sagte Westerwelle in dem Interview. Gauck reist vom 28. bis zum 31. Mai nach Israel und wird dort auch die umstrittenen Gebiete besuchen. Westerwelle nannte es eine "glückliche und geschichtsträchtige Entscheidung", dass Gauck seinen ersten Staatsbesuch nach Israel unternehme.

Westerwelle betonte zudem, dass die Sicherheit und das Existenzrecht Israels "deutsche Staatsraison" sei. Israel sei nicht nur wegen des dunklen Kapitels der deutschen Geschichte ein besonderer Partner, sondern vor allen Dingen auch deshalb, "weil wir dieselben Werte teilen". Der jüdische Staat sei bislang die einzige funktionierende Demokratie in der gesamten Region.

Günther Grass‘ Gedicht hat "verstört"

"Der von mir als Literat geschätzte Günther Grass hat mit seiner Kolumne nicht nur die Menschen in Israel, sondern auch in Deutschland verstört", sagte Westerwelle mit Blick auf die Kontroverse um Grass‘ israelfeindliches Gedicht "Was gesagt werden muss". "Den Eindruck zu erwecken, nicht der Iran bedrohe die Sicherheit Israels, sondern Israel bedrohe die Sicherheit des Irans, verkennt Ursache und Wirkung." Gaucks Reise gehe in ihrer Bedeutung aber über eine Antwort auf diese Kontroverse hinaus.

Der Bundesaußenminister bekannte sich in dem Interview auch zu einer "engen Partnerschaft" mit den Palästinensern. Das Ziel der Bundesregierung sei ein unabhängiger Palästinenser-Staat: "Das wird aber nicht durch einseitige Ausrufungen möglich werden, sondern nur durch eine ausverhandelte Zwei-Staaten-Lösung." Deshalb habe die Bundesregierung in den vergangenen beiden Jahren ihre Beziehungen zu den Palästinensern aufgewertet: so könne der palästinensische Vertreter in Berlin künftig den Titel eines Botschafters führen.

Schimon Stein: Themen für neuen Dialog finden

Der ehemalige Botschafter Israels in Deutschland, Schimon Stein, hat in einem Gastbeitrag in der "Jüdischen Allgemeinen" seine Freude über den bevorstehenden Besuch Gaucks in Israel zum Ausdruck gebracht. Er hofft, dass neue Impulse für den deutsch-israelischen Dialog gefunden werden: "Über die Vergangenheit hinaus, die eine tragende Säule der einzigartigen Beziehungen ist, muss es den beiden Staaten gelingen, neue Themen zu finden, die von Bedeutung für ihre gemeinsame Zukunft sind." Er wünsche sich, dass Gauck am Ende seines Besuchs ein positives Fazit ziehen werde.

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