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Weniger Selbstmordanschläge, aber mehr Frauen beteiligt

Weltweit sind im vergangenen Jahr weniger Selbstmordanschläge verübt worden als 2016. Jedoch gibt es einen Negativrekord: Noch nie zuvor haben sich so viele Frauen an solchen Attentaten beteiligt.
Bedrohliches Bild: Person mit Maschinengewehr (Symbolbild)

TEL AVIV (inn) – Im Jahr 2017 sind weltweit Selbstmordanschläge im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Allerdings wurden in diesem Jahr die bislang meisten Selbstmordanschläge von Frauen ausgeführt, seitdem sie sich an solchen Angriffen beteiligen. Laut eines neuen Berichts des Tel Aviver Instituts für Nationale Sicherheit gibt es für das vergangene Jahr diesen Negativrekord. Fast ein Fünftel der 348 dokumentierten Selbstmordattentate verübten Frauen.

23 Länder sind vergangenes Jahr von Selbstmordanschlägen betroffen gewesen. An ihnen haben sich dem Bericht zufolge rund 623 Terroristen beteiligt, 137 davon waren Frauen und Mädchen. 90 Prozent der Anschläge gehen auf das Konto von salafistischen Vereinigungen wie dem Islamischen Staat und Boko Haram.

Rückgang-Trend aufgrund des geschwächten „Islamischen Staates“

Die höchste Zahl der Selbstmordattantate (rund 64) wurde im Irak verübt, gefolgt von Syrien (circa 40). Jedoch gebe es in diesen Ländern, wie auch in Libyen, einen Rückgang um rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Ein Trend, der auf die Schwächung des ,Islamischen Staates‘ in diesen Gebieten zurückzuführen sein könnte“, besagt der Bericht.

Auch wenn 2017 keine Selbstmordanschläge in Israel ausgeübt wurden, seien 13 Attacken von palästinensischen Terrororganisationen geplant gewesen. Das sagte der Chef der israelischen Sicherheitsbehörde während eines Treffens des Knessetausschusses für Außenpolitik und Verteidigung.

Gaza: Erstmals Selbstmordanschlag gegen Nicht-Israeli

Der Gazastreifen sei zudem erstmals Schauplatz eines Selbstmordanschlags gegen eine Person gewesen, die nicht Israeli ist. Der Bericht besagt ferner: „Ein Aktivist der Salafi-Dschihadistischen Bewegung setzte einen Sprengstoffgürtel gegen Hamas-Sicherheitskräfte ein, die versuchten, ihn am Rafah-Grenzübergang festzunehmen.“

Die Zahlen seien nachgeprüft und basierten auf mindestens zwei unabhängigen Quellen. Ein Medium des sogenannten „Islamischen Staates“ meldete, dass die Terrormiliz allein für 771 Selbstmordanschläge in Syrien und dem Irak verantwortlich sei. Da diese Zahl nicht von externen Quellen verifiziert werden konnten, floss sie nicht mit in die Erhebung ein.

„Das ist die niedrigste Zahl an Selbstmordanschlägen seit 2013. Ungefähr 4.310 Menschen wurden getötet und 6.700 Menschen in Selbstmordanschlägen im vergangenen Jahr verletzt“, heißt es in dem Bericht. 2013 kam es zu 308 Anschlägen, 2014 verdoppelte sich die Zahl fast auf 592. 2015 waren es 452 Attacken und im Folgejahr 469.

Von: mab

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