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Weltrekord zum Kichern

JERUSALEM (inn) - In dem israelischen Tscherkessendorf Abu Gosch nahe Jerusalem wurde am Freitag ein neuer Weltrekord aufgestellt: Insgesamt 79 Köche haben den größte Hummus-Topf der Welt angerührt. Beim Hummus handelt es sich um den landesweit bekannten und populären Kichererbsenbrei.

Der Koch Jawdat Ibrahim hat mit 78 weiteren Köchen und 400 Helfern eine Satellitenschüssel mit einem Durchmesser von fünf Metern mit 4.090 Kilogramm Hummus gefüllt. Die Schüssel hat die Fernsehübertragungszentrale des benachbarten „Newe Illan“ ausgeliehen. Damit haben die Israelis den Rekord wieder den libanesischen Konkurrenten abgejagt, die vor wenigen Wochen in Beirut „nur“ zwei Tonnen Humus gekocht hatten.

Zwischen Israel, Libanon und den Palästinensern gibt es einen erbitterten Streit darüber, wer das Urheberrecht an der Nationalspeise besitzt. Abu Gosch rechnet mit einer Fortsetzung dieses „Weltkrieges“ und einem libanesischen Vergeltungsschlag. Deshalb wird in dem Dorf Abu Gosch, wo einst die biblische Bundeslade gestanden hat und die Kreuzfahrer das neutestamentarische Emmaus vermuteten, schon ein Zehntonner Kichererbsenbrei geplant.

Der Libanon beantragte schon ein Patent für Hummus, sowie der Feta-Käse der Griechen oder der Champagner der Franzosen Markenschutz genießen. Kichererbsen werden seit tausenden Jahren im Gebiet des „Fruchtbaren Halbmonds“ angebaut, sind aber im benachbarten Ägypten unbekannt. In der Bibel wird Chimza erwähnt, aber die Araber behaupten, dass ihr Volksheld Saladin den Hummus erfunden habe, als er die Kreuzritter aus dem Land vertrieben hat.

Für das Nationalgericht müssen die getrockneten Kichererbsen über Nacht eingeweicht und dann mehrere Stunden lang gekocht werden. Möglichst per Hand werden die dann weichen Kerne zu einem Brei zerrieben, mit Sesampaste, Olivenöl, Zitronensaft und Knoblauch verfeinert und schließlich mit gekochten Puffbohnen oder mit Petersilie angerichtet. Es wird mit Fladenbrot vom Teller „aufgewischt“.

Zu Streit mit dem Libanon kam es, als die Israelis mit Erfolg ihren zur „Nationalspeise“ deklarierten Kichererbsenbrei in britischen Supermärkten einführten. Die Libanesen beklagten Verluste in Millionenhöhe wegen dieses Vorstoßes. Ein palästinensischer Politiker forderte bei einer Sitzung der Welternährungsorganisation, Israel wegen des „Diebstahls“ der von den Palästinensern beanspruchten Nationalspeise zu verurteilen.

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