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„Welt“-Autor: Extreme Rechte und Linke mit Islamisten gegen Israel

HAMBURG (inn) - Sie vertreten zuweilen sehr unterschiedliche politische Ansichten, doch wenn es gegen Israel geht, sind sie sich einig: die extrem Rechten oder Linken in Deutschland. Neuerdings gibt es hier auch noch Überschneidungen mit radikalen Muslimen, wie Jan-Philipp Hein in der Online-Ausgabe der Tageszeitung "Die Welt" feststellt.

„Wer die wichtigste deutschsprachige Internetseite der Neonaziszene, ‚Altermedia‘, anklickt, kann ins Staunen kommen“, schreibt der „Welt“-Autor. „Denn die ’nationalen Dissidenten‘, wie sich die Macher der Seite selbst nennen, veröffentlichen Texte des ‚Muslim-Markts‘.“ Die Betreiber dieses islamistischen Portals stehen unter der Beobachtung des Verfassungsschutzes. Sie seien „stramm antizionistische Schiiten türkischer Herkunft, welche die Religionsdiktatur des Iran verherrlichen. Und mit ihren Angriffen auf den ‚Pseudostaat Israel‘ treffen sie den Ton der deutschen Neonazis, die wiederum vom ‚Terrorstaat Israel‘ schwadronieren“.

Linkspartei-Redner bei islamischen Demonstrationen

Die Betreiber Yavuz und Gürhan Özoguz warben für die anti-israelischen Demonstrationen in Deutschland, die seit dem militärischen Einsatz gegen die Hamas im Gazastreifen stattfinden. Bei einer Kundgebung in Hamburg sprach der außenpolitische Sprecher der Linkspartei, Norman Paech, wie Hein in de „Welt“-Artikel berichtet. Der Politiker äußerte die Ansicht, Israels Reaktion auf den fortwährenden palästinensischen Beschuss sei „durch kein Recht auf Selbstverteidigung oder Notwehr legitimiert“. Es handele sich vielmehr um einen „barbarischen Akt“.

Auch bei einer anti-israelischen Demonstration in Düsseldorf trat ein Vertreter der Linkspartei vor das Mikrophon: der nordrhein-westfälische Landessprecher der Linken, Wolfgang Zimmermann. „Er meinte zu wissen, dass die Opfer der ‚hochgerüsteten israelischen Militärmaschinerie‘, die ‚gnadenlos zerbombt‘, zum ‚größten Teil Zivilisten, vor allem Frauen und Kinder‘, seien.“

In Hamburg war ein Zusammenschluss islamischer Gemeinden namens „Schura Hamburg“ für die Kundgebung verantwortlich. Die Demonstration in Düsseldorf organisierte die dortige palästinensische Gemeinde, schreibt Hein. „Hinter Zimmermann war auf einem Plakat ein zu einem Hakenkreuz stilisierter Davidstern zu sehen, und in Hamburg, wo Paech auftrat, wurden Fahnen der Hisbollah gezeigt, die vom Iran ferngesteuert wird.“

Der Autor zitiert den Hamburger Politologen Matthias Küntzel: „Der Hass auf Israel wird zunehmend zum Schmelztiegel extrem rechter, linker und islamistischer Gruppierungen.“ Zu den Auftritten der Linkspartei-Redner auf islamischen Kundgebungen, bei denen mit NS-Gleichsetzungen gegen Israel gehetzt werde, meint der Wissenschaftler: „Diese Gleichsetzung ist in der antizionistischen Linken weit verbreitet.“

„Geschichte wiederholt sich“

Jan-Philipp Hein kommt zu dem Schluss: „Ganz neu sind die Überschneidungen der extremen Ränder des deutschen Politikspektrums mit radikalen Muslimen jedoch nicht. Linke und Rechte suchten immer wieder die Nähe zu islamischen Extremisten, die Israel bekämpften. Mitglieder der ‚Tupamaros West-Berlin‘, die eine Bombe in einem jüdischen Gemeindezentrum der damaligen Frontstadt deponierten, ließen sich im Nahen Osten paramilitärisch ausbilden. Und in den Achtzigerjahren gründete der deutsche Neonazi Karl-Heinz Hoffmann mit der palästinensischen Fatah die ‚Wehrsportgruppe Ausland‘. Geschichte wiederholt sich.“

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