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Weiter Proteste wegen Bauarbeiten am Tempelberg

JERUSALEM / NAZARETH (inn) – Die arabischen Proteste gegen israelische Bauarbeiten nahe dem Tempelberg dauern an. Am Samstag warfen Moslems Steine auf eine Polizeistation und einen Touristenbus in Ostjerusalem.

Bei beiden Zwischenfällen wurde niemand verletzt. Die Polizei nahm 15 Jugendliche vorläufig fest.

Arabische Knesset-Mitglieder protestieren

In Nazareth tagte das „High Arab Monitoring Committee“ (Hoher Rat zur Beobachtung arabischer Angelegenheiten in Israel). An der Dringlichkeitssitzung nahmen alle arabischen Knesset-Abgeordneten teil, wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet. Die Araber forderten die internationale Gemeinschaft auf, den Bauarbeiten beim Mugrabi-Tor ein Ende zu setzen. Dort wollen die Israelis eine Rampe ersetzen, die vor drei Jahren zerstört wurde. Vorher gibt es eine Probegrabung im jüdischen Viertel.

„Wir akzeptieren nicht die Ausreden der israelischen Regierung zu dem, was sich abspielt“, heißt es in einer Erklärung der arabischen Vertreter. „Israel hat kein politisches oder gesetzliches Recht auf irgendeine Aktion im besetzten Ostjerusalem.“ Am Montag wollen sich die israelisch-arabischen Parlamentarier mit Mitgliedern der islamischen Aufsichtsbehörde Waqf treffen.

Demonstration in Nazareth

Bereits am Freitag war es auf dem Tempelberg zu Auseinandersetzungen zwischen Moslems und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Die Araber warfen Steine, die Polizisten setzten Blendgranaten ein. Anschließend demonstrierten etwa 5.000 Moslems in Nazareth gegen die Bauarbeiten. Sie beschuldigten Israel, die Al-Aksa-Moschee beschädigen zu wollen. Diese befindet sich allerdings außer Reichweite der Baustelle.

Der Führer der Islamischen Bewegung in Nordisrael, Scheich Ra´ad Salah, sagte in einer Ansprache: „Wisset, dass die israelische Führungsschicht, die Al-Aksa erobern will, bereits angefangen hat, einen Teil der Moschee zu zerstören.“ Salah, Hauptredner bei der Kundgebung, drohte der Regierung: „Ihr spielt mit dem Feuer, und wer mit Feuer spielt, wird am Ende verbrannt. Euer Bauen wird Al-Aksa beschädigen, und wer Al-Aksa beschädigt, dessen Haus werden wir zerstören.“

Kritik an arabischen Staaten

Salahs Stellvertreter, Scheich Kamel Chatib, versprach den protestierenden Moslems: „Jerusalem wird die Hauptstadt der islamischen Nation sein.“ Er forderte die arabischen Länder auf, sich gegen die Vorgänge in Israel zu erheben. „Was ist mit euch los?“, fragte er. „Ihr tut nichts. Es kann nicht sein, dass ihr als die Führer der arabischen Welt nicht eure Stimmen zum Protest erhebt.“

Die Demonstranten schwenkten Transparente mit der Aufschrift: „Israel hat einen Weltkrieg angefangen“. Zudem trugen sie Banner der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und der Islamischen Bewegung.

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