JERUSALEM (inn) – Israel will nächste Woche etwa 150 palästinensische Gefangene aus ihrer Haft entlassen. Dies geschehe nicht als Geste des guten Willens gegenüber der Palästinensischen Autonomiebehörde, teilt das Verteidigungsministerium mit, sondern weil die israelischen Gefängnisse überfüllt seien.
Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, wird erwartet, dass Verteidigungsminister Schaul Mofas noch in dieser Woche seine endgültige Genehmigung erteilt.
Es handelt sich dabei um Insassen, deren Haftzeit ohnehin bald enden würde. Die meisten wären dieses Jahr entlassen worden, heißt es aus dem Ministerium. Zudem seien die meisten wegen relativ geringer Vergehen verurteilt worden, wie etwa Steinewerfen.
Dies ist die erste größere Gefangenen-Freilassung, seit im Januar 401 palästinensische Häftlinge als Austausch für drei tote israelische Soldaten und den Geschäftsmann Elhanan Tennenbaum freigelassen wurden.
Da die Gefängnisse in Israel seit längerem überfüllt sind, konzentrieren sich die Sicherheitskräfte seit einigen Wochen auf Festnahmen in den dringendsten Fällen. Allein seit Beginn dieses Jahres wurden mehr als 2.500 Palästinenser im Westjordanland verhaftet.
