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Wegen „Rufmordes“: Reservisten fordern Untersuchung gegen „Ha´aretz“

JERUSALEM (inn) - Mehrere Reservisten der israelischen Armee haben sich aufgrund der Kriegsverbrechervorwürfe während der Gaza-Operation aus den eigenen Reihen in einem Brief an Israels Generalstaatsanwalt Menachem Masus gewandt. Sie fordern eine kriminalpolizeiliche Untersuchung gegen die Tageszeitung "Ha´aretz" wegen "Rufmordes".

Der Brief wurde von 65 Reservisten unterzeichnet, die an der Operation „Gegossenes Blei“ beteiligt waren. In dem Schreiben werfen sie der Zeitung vor, sie habe über die Zeugnisse berichtet, als seien sie Fakten und beruhten nicht auf Hörensagen. „Es scheint, als hat ‚Ha´aretz‘ nicht die geringste Untersuchung unternommen, bevor sie die falschen Anschuldigungen meldete“, heißt es in dem Brief.

„Wir haben es satt, als Mörder und Kriegsverbrecher bezeichnet zu werden“, zitiert die Tageszeitung „Jerusalem Post“ Amit Barak, den Initiator des Briefes. „Wir werden nicht tolerieren, auf diese Weise behandelt zu werden, nachdem wir als Reservisten für den Staat in der Armee gedient haben. Wir erwarten vom Staat, dass er für uns eintritt, für seine Soldaten“, sagte Barak weiter.

Mitte März hatten israelische Soldaten schwere Vorwürfe gegen die Armee während des dreiwöchigen Einsatzes im Gazastreifen erhoben. Sie gaben an, von ihren Vorgesetzten zu Angriffen gegen palästinensische Zivilisten aufgefordert worden zu sein. Zudem hätten Armeeangehörige bewusst und ohne Anlass palästinensisches Eigentum zerstört.

Die Beschuldigungen hatten im jüdischen Staat und weltweit für Entsetzen gesorgt. Ende März war in Israel die Akte zu den angeblichen Kriegsverbrechen geschlossen worden. Der zuständige Anwalt teilte damals mit, die Vorfälle habe es nicht gegeben. Die vermeintlichen Augenzeugen hätten gegenüber dem Militäranwalt gestanden, nur Gerüchte gehört zu haben. Sie hätten dann die Geschichten „bewusst übertrieben“ erzählt, um anderen Soldaten „ein Zeichen zu setzen“. Sie gestanden, nicht Beteiligte gewesen zu sein.

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