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Wegen Machtkampf: Hamas hindert Mekka-Pilger an Ausreise

GAZA (inn) - Die Hamas hat am Wochenende offenbar Palästinenser daran gehindert, den Gazastreifen zu verlassen, um die Pilgerreise nach Mekka anzutreten. Laut Augenzeugen errichtete die radikal-islamische Organisation Kontrollpunkte vor dem Rafah-Übergang an der Grenze zu Ägypten, an denen die Muslime an der Ausreise gehindert und teilweise geschlagen wurden.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldet, sei die Hamas darüber verärgert, dass die Pilger die Reisegenehmigung von Seiten der im Westjordanland regierenden Fatah-Partei erhalten habe. Beide Gruppen hatten Listen mit den Namen von Pilgern an die saudi-arabischen Behörden geschickt, damit diese entsprechende Visa für die Pilgerreise nach Mekka erteilten. Sowohl die Hamas als auch die Fatah hatten erklärt, die legitime Regierung zu sein. Saudi-Arabien habe jedoch die Liste der Hamas zurückgewiesen und stattdessen Genehmigungen für die auf der Fatah-Liste aufgeführten Palästinenser erteilt. Für mehr als 3.000 Palästinenser aus dem Gazastreifen seien Visa ausgestellt worden, heißt es in dem Bericht.

Am vergangenen Freitag habe die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland die Pilger aufgefordert, am Samstag am Rafah-Grenzübergang zu erscheinen. Von dort aus sollten die Palästinenser nach Ägypten und dann weiter nach Saudi-Arabien reisen. Nach dem Aufruf habe die Hamas jedoch 16 Kontrollpunkte und Straßensperren errichtet. Laut Augenzeugen seien die Autos mit den Pilgern zurückgeschickt worden. Einige hätten versucht, die Sperren zu umfahren, diese seien geschlagen worden.

„Sie nannten uns Verräter-Pilger“, sagte ein Mann im palästinensischen Fernsehen. „Sie schlugen uns mit Stöcken und ihren Gewehrkolben“, erzählt ein weiterer. Aus Angst wollten die Zeugen ihre Namen nicht angeben.

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ berichtet, warteten am Sonntag erneut rund 3.500 Pilger am Grenzübergang. Hussam Zaki, ein Sprecher des ägyptischen Außenministeriums, bestätigte unterdessen, dass sein Land bereit sei, die Grenze an drei Tagen für die Pilger zu öffnen, sobald die Hamas die Menschen freilasse.

Fatah-Sprecher Ahmad Abd ar-Rahman appellierte angesichts des ausufernden Machtkampfes an islamische Länder und bat auch religiöse Führer um Hilfe.

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