Wegen Israel: Libanon sagt Schlagerwettbewerb ab

KIEW (inn) – Der Libanon hat seine erste Teilnahme am Eurovision Song Contest in Kiew abgesagt. Der Grund: das staatliche Fernsehen darf den Auftritt der israelischen Kandidatin nicht übertragen, weil zwischen den beiden Staaten Kriegszustand herrscht.

Im Dezember hatte der Libanon seine Teilnahme an dem europäischen Schlagerwettbewerb zugesagt. Das arabische Land sollte von der jungen Sängerin Aline Lahud vertreten werden. Doch gemäß den Regeln des Song Contest (früher Grand Prix d’Eurovision de la Chanson) müssen die Sender der teilnehmenden Staaten die Lieder aller Interpreten übertragen.

Als er den Libanon erstmals für den Wettbewerb anmeldete, sei ihm die israelische Präsenz nicht bewusst gewesen, sagte der Leiter des Senders „Télé Liban“ laut der „Netzeitung“. „Wenn Israel gewinnt, müssten wir die Feiern zeigen.“ Dies widerspreche jedoch den libanesischen Gesetzen.

Der Song Contest findet am 19. und 21. Mai statt. Weil die Libanesen ihre Entscheidung so spät mitgeteilt haben, müssen sie trotz ihrer Absage die Teilnahmegebühr und zusätzlich eine Geldbuße zahlen.

Grundsätzlich können an dem Wettbewerb alle Fernsehstationen teilnehmen, die Mitglied der European Broadcasting Union (EBU) sind. Dazu zählen neben vielen europäischen Sendern – darunter ARD und ZDF – auch Sender in Nordafrika oder im Nahen Osten. 1980 nahm Marokko am Song Contest teil.

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