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Wegen Ermittlungen: Mehrheit für Olmerts Beurlaubung

JERUSALEM (inn) - Eine Mehrheit der Israelis meint, dass Premier Ehud Olmert suspendiert oder gestürzt werden sollte. Anlass für diese Auffassung sind die strafrechtlichen Ermittlungen gegen den israelischen Regierungschef. Ihm wird vorgeworfen, beim Erwerb einer Villa in Jerusalem wegen seiner Stellung ein unverhältnismäßig niedriges Preisangebot erhalten zu haben. In weiteren Korruptionsvorwürfen geht es um die Privatisierung einer Bank und Stellenvergaben während Olmerts Zeit als Industrie- und Handelsminister.

Etwa 55 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, die Knesset solle den Premier wegen der Ermittlungen ersetzen. Diese Ansicht teilten fast alle Likud-Anhänger, während die Unterstützer der Regierungsparteien Kadima und Avoda dagegen waren. Unter den Neueinwanderern sprachen sich 78 Prozent dafür aus, dass Olmert nicht im Amt bleiben sollte. Nur 22 Prozent lehnten diese Auffassung ab.

Eine Mehrheit von 53 Prozent der Befragten stimmte der Aussage zu, der Regierungschef strebe vor allem Verhandlungen mit Palästinenserchef Mahmud Abbas an, weil er sich um seine persönliche und politische Zukunft sorge. Israels nationales Interesse sei dabei zweitrangig.

Mehrheit gegen weitere Rückzüge

Ungefähr 65 Prozent der Teilnehmer wünschten keinen weitreichenden israelischen Rückzug aus dem Westjordanland. Dies begründeten sie mit den Lektionen aus der Räumung der Siedlungen im Gazastreifen. Rund 61 Prozent lehnten es auch ab, die Soldaten aus dem größten Teil des Westjordanlands abzuziehen und die Kontrolle über das Gebiet an die Palästinenser zu übergeben.

Für den Fall eines Rückzugs rechneten etwa 55 Prozent der Befragten damit, dass Palästinenser das Gebiet für Raketenangriffe auf Israel nutzen würden. Zudem meinten 65 Prozent, die Wahrscheinlichkeit sei hoch oder sehr hoch, dass die Hamas dort wie im Gazastreifen die Kontrolle übernehmen werde. Ungefähr 77 Prozent sagten, Abbas habe nicht die Macht, um Angriffe vom Westjordanland zu verhindern.

Das Meinungsforschungsinstitut „Ma´agar Mohot“ hatte 1.000 Israelis befragt. Die Erhebung wurde vom „Israelischen Politikzentrum zur Förderung der Parlamentarischen Demokratie und Jüdischer Werte im Öffentlichen Leben Israels“ betreut.

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