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Wegen Entführungen: Ausländer verlassen Palästinensergebiete

GAZA (inn) – Nach mehreren Entführungen von Ausländern in den Palästinensergebieten sind zahlreiche Ausländer auf israelisches Gebiet geflüchtet. Ein Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes, den Palästinenser wegen der israelischen Operation in Jericho entführt hatten, ist inzwischen wieder frei.

Das Internationale Rote Kreuz hat seine ausländischen Mitarbeiter aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen abgezogen, berichtet der Nachrichtensender „Sky News“. Dies geschehe jedoch nur vorläufig.

Julien Groflcaude, ein schweizerischer Mitarbeiter der Hilfsorganisation, war am Dienstag verschleppt worden. Bewaffnete Palästinenser hatten ihn in Gaza entführt. Am Dienstagabend gegen 21 Uhr kam er wieder frei.

„Alle sind fort, außer dem Chef des Komitees des Roten Kreuzes (ICRC)“, sagte Grant Leaity von der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“. „Die UN ist komplett evakuiert, und auch die Journalisten sind abgereist.“

Ejad Naser, Pressesprecher des ICRC in Gaza, sagte, dies sei bereits die zweite Entführung von Rot-Kreuz-Mitarbeitern. „Aber dies ist das erste Mal, dass sie uns direkt aus unserem Büro geholt und angegriffen haben.“

Auch Douglas Johnson, ein amerikanischer Professor in Dschenin war am Dienstag verschleppt worden, als er in einem Laden Essen kaufte. Seine Entführer drohten damit, ihn zu töten, teilten Vertreter der Amerikanischen Universität mit. Sie protestierten so gegen die israelische Belagerung des Gefängnisses von Jericho. Israel wollte die Mörder des ehemaligen Tourismus-Ministers Rehavam Se´evi verhaften. Dazu gehört der Generalsekretär der „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP), Ahmed Sa´adat. Einer der Entführer von Johnson sagte gegenüber Journalisten: „Wenn Sa´adat bei der Operation irgendwie verletzt wird, werden wir den Mann töten.“ Zudem würden sie in dem Fall amerikanische und britische Botschaften angreifen. Die Entführung Johnsons sei „die Antwort auf das, was (Präsident George W.) Bush heute in Jericho getan hat.“

Demonstranten griffen auch eine Filiale der britischen Bank HSBC in Ramallah an.

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