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Wegen einseitiger Berichterstattung: Israels Außenministerium boykottiert „Al-Dschasira“

JERUSALEM (inn) - Die Vertreter des israelischen Außenministeriums weigern sich, in dem Nachrichtensender "Al-Dschasira" aufzutreten. Grund dafür sei dessen voreingenommene Berichterstattung über die Situation im Gazastreifen. Der Sender wies die Vorwürfe zurück.

Die Außenministerin Zipi Livni hatte erklärt, „Al-Dschasira“ missbrauche die Situation und lüge, wenn es über israelische Attacken berichtet. Die Darstellungen seien übertrieben. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ meldete, erklärten die Beamten des Ministeriums am folgenden Tag den Boykott des Senders.

Um ihre Anschuldigung zu stützen, zitierte ein Sprecher des Ministeriums einen hochrangigen Vertreter der Hamas, Mahmud a-Sahar. Dieser hatte am Montag auf „Al-Aksa“, dem Fernsehsender der Hamas, erklärt, er danke unter anderem besonders den Sendern „Al-Aksa“ und „Al-Dschasira“ für ihre Berichterstattung, in der sie die Sicht der palästinensischen Mehrheit darstellten. Das israelische Außenministerium glaubt außerdem, dass „Al-Dschasira“ mit der Hamas gegen die Fatah zusammenarbeitet.

Letzte Woche fand ein Treffen zwischen Repräsentanten des Senders in Israel und des Ministeriums statt, in der sie über die Berichterstattung diskutierten. Auch Walid al-Omary, Leiter des palästinensischen „Al-Dschasira“-Büros, war anwesend. Er betonte, dass der Sender nur Fakten über den Gaza-Streifen weitergebe und sich um die Sichtweise beider Seiten bemühe. „Al-Dschasira“ sei kein Teil des Konfliktes und berichte darüber wie über alles andere.

Außerdem erwähnte Omary, dass der Kanal häufig Vertreter Israels auf Sendung habe. Er fügte hinzu, dass trotz des Boykotts des Außenministeriums noch andere israelische Regierungssprecher zu Interviews bereit seien.

„Wir fühlen mit allen Leidenden mit“, sagte er. „Aber wenn man die Situation in Israel und im Gazastreifen vergleicht, weiß man, was passiert ist – im Gazastreifen wurden über 120 Menschen getötet und drei Israelis. Das ist die Situation im Nahen Osten, wir verbreiten nur die Nachrichten.“

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