SAN SALVADOR / JERUSALEM (inn) – Israel hält seinen Botschafter für den Staat El Salvador, der sich zur Zeit in Israel aufhält, noch zurück. Damit protestiert das israelische Außenministerium gegen die Eröffnung des „Arafat-Platzes“ vor einer Woche in San Salvador.
Botschafter Jonathan Peled ist zur Zeit zu einem Arbeitsbesuch in Israel. Er soll vorerst nicht nach San Salvador reisen. Grund ist die Eröffnung eines großen Platzes im Zentrum der Hauptstadt des mittelamerikanischen Staates, der nach dem verstorbenen Palästinenserführer Jasser Arafat benannt ist. Auch eine Büste von Arafat findet sich auf dem Platz. „Der Platz hat in Israel große Bestürzung ausgelöst“, hieß es aus dem Außenministerium. „Keine andere Hauptstadt hat etwas ähnliches unternommen, um einen Mann zu ehren, dessen Vermächtnis so negativ ist.“
Vertreter des Staates El Salvador erklärten, der Platz sei eine Ehrung für die 40.000 bis 60.000 Palästinenser, die in El Salvador lebten.
Aus Jerusalem hieß es, dies sei bereits das zweite Mal, dass die Gestaltung öffentlicher Plätze in San Salvador Israel verärgern. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt einen „Palästina-Platz“ eröffnet, der nicht weit von einem Israel-Platz liegt. Darauf ist eine eingravierte Karte zu sehen, die das Land zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer zeigt – ohne einen Hinweis auf Israel.
Israelische Vertreter hielten es damals nicht für nötig, dagegen zu protestieren. Anders beim Arafat-Platz: Israels Außenministerium beschwerte sich, dass der Platz die Beziehungen zwischen Israel und El Salvador beschädige, die eigentlich „sehr gut“ seien. El Salvador und Costa Rica seien die einzigen Länder, deren Botschaften in Jerusalem stünden.