Wasserzufuhr ins Westjordanland: Israel weist Vorwürfe zurück

JERUSALEM (inn) – Israel hat Vorwürfe dementiert, wonach es in der Fastenzeit Ramadan die Wasserzufuhr ins Westjordanland eingeschränkt haben soll. Diese hatte der arabische Nachrichtensender „Al-Dschasira“ zuvor geäußert.
Palästinenser haben Israel vorgeworfen, die Wasserversorgung im Westjordanland während des Fastenmonats Ramadan reduziert zu haben
Der Premier der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Rami Hamdallah, hatte Israel beschuldigt, die Wasserzufuhr ins Westjordanland zu Ungunsten dieses Gebietes eingeschränkt zu haben. „Israel will verhindern, dass die Palästinenser ein würdevolles Leben führen können – und nutzt seine Kontrolle über die Wasserresourcen zu diesem Zweck“, zitiert ihn der arabische Nachrichtensender „Al-Dschasira“. Weltweit hatten Medien wie „Times of London“, „The Independent“ und die „International Business Times“ diese Vorwürfe ungeprüft aufgegriffen, Letztere bezeichnete den Vorfall als „Wasser-Apartheid“. Israel hat nun zu den Beschuldigungen Stellung genommen. Das berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“ am Freitag. Ursache für die ausbleibende Wasserzufuhr sei nach Angaben der israelischen Behörde für die Koordinierung der Aktivitäten der Regierung in den Palästinensergebieten (COGAT) ein Leck in einer Wasserleitung gewesen, die das Westjordanland versorge. Das Rohr, das regulär Wasser nach Dschenin leitet, sei allerdings seit Mittwoch repariert.

Erhöhte Wasserzufuhr im Ramadan

Seitens der COGAT hieß es dazu, Israel habe die Wasserversorgung ins Westjordanland für den Fastenmonat Ramadan sogar erhöht. Unter anderem die Gegenden um Hebron und Bethlehem bekämen zusätzlich 5.000 Kubikmeter Wasser. Der „Israelisch-Palästinensische Ausschuss für Wasser“, der 1993 gegründet wurde, ist für die Wasserbelange und -regulierung zuständig. Die bislang letzte Sitzung jedoch fand vor fünf Jahren statt, wie die „Jerusalem Post“ berichtet. Israels Wassergellschaft „Mekorot“ wies darauf hin, dass die im Sommer gestiegene Nachfrage nach Wasser aufgrund der Infrastruktur sowohl in israelischen als auch palästinensischen Teilen des Westjordanlandes nicht gestillt werden könne. Allerdings habe die Wasserbehörde erst vor Kurzem einem Masterplan für eine bessere Wasserversorgung im Westjordanland zugestimmt. Unter anderem soll die Infrastruktur in dem gesamten Gebiet ausgebaut, repariert und gereinigt werden. (ak)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen