Auf der Pressekonferenz gab die Wasserbehörde bekannt, dass für das Jahr 2009 die Bewässerung privater Grünflächen verboten wurde. Damit greift die Behörde erstmals in die private Wassernutzung ein. Auch das Wässern von öffentlichen Grünanlagen wurde beschränkt. Hierfür legte die Wasserbehörde spezielle Tage und Zeiten fest, zudem erhielt jede Gemeinde ein begrenztes Kontingent zugeteilt. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
Die neue Kampagne der Wasserbehörde steht unter dem Motto „Rettet den Kinneret“. Es werde versucht, mit allen Mitteln das Absinken des Sees Genezareth unter die „schwarze Linie“ zu verhindern, teilte der Vorsitzende der Wasserbehörde, Uri Schani, mit. Sinkt der Wasserstand von Israels wichtigstem Trinkwasserreservoir bis zur „schwarzen Linie“ auf der Höhe von -214,4 Metern, werden die Zuflüsse zur Wasserleitung unterbrochen. Das Ökosystem würde bei diesem Pegel einen irreparablen Schaden durch Verschmutzung, giftige Algen und hohen Salzgehalt erleiden.
Sanduhren und Strahlregler sollen beim Sparen helfen
Im Rahmen der neuen Kampagne wurde die Öffentlichkeit erneut zum Wassersparen aufgefordert. Um den Bewohnern dabei zu helfen, will die Behörde unter anderem Sanduhren verschicken. Diese können in Duschkabinen befestigt werden. Die Bürger sollen damit ermutigt werden, nicht unnötig lange zu duschen. Außerdem will die Behörde Strahlregler für Wasserhähne verteilen. Diese mischen dem Wasserstrahl Luft bei, was zu weniger Wasserverbrauch führt.
Die Wasserbehörde strebt zudem hohe Gebühren für Haushalte an, die überdurchschnittlich viel Wasser verbrauchen. Üblich sei ein Wasserverbrauch von bis zu 14 Kubikmetern im Monat. Wer darüber liegt, soll für den Mehrverbrauch umgerechnet 5 Euro pro Kubikmeter zahlen, statt sonst 1,41 Euro. Da die Gebühr den Status einer Steuer hat, muss hier jedoch noch die Knesset entscheiden.
Wasserdefizit für 2009
Ziel der neuen Kampagne ist die Einsparung von mindestens 10 Prozent im städtischen Wasserverbrauch und 15 Prozent beim Pro-Kopf-Verbrauch. Wie die Wasserbehörde weiter mitteilte, liege der Wasserbedarf in diesem Jahr bei geschätzten 1,474 Millionen Kubikmetern. Verfügbar seien jedoch nur 1,283 Millionen Kubikmeter.