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Wasser in der Wüste

„Wie die Bäche im Südland“, so wünscht sich der Psalmist die Rückkehr des Volkes Israel in sein Land (siehe Psalm 126,4). Der Prophet Jesaja hatte vermutlich dieselben Bilder vor Augen, als er schrieb: „Ich will Wasserbäche auf den Höhen öffnen und Quellen mitten auf den Feldern und will die Wüste zu Wasserstellen machen und das dürre Land zu Wasserquellen“ (Jesaja 41,18).

Wenn es im judäischen Bergland, das bei Jerusalem um 800 m und bei Hebron bis 1.000 m über den Meeresspiegel reicht, regnet oder schneit und man wegen Wolken und Nebel kaum 50 Meter weit sehen kann, scheint am 1.400 m tiefer gelegenen Toten Meer, dem tiefsten Punkt der Erde, oft noch die Sonne und es ist frühlingshaft warm. Doch die Wassermassen bahnen sich ihren Weg durch die Berge in die Wüste, wo dann Flutwarnung ausgegeben wird. Nach Angaben von Rettungskräften ertrinken in der Wüste Juda mehr Menschen, als dass Verirrte verdursten.

Wo die Wadis, wie die Trockentäler in der Wüste genannt werden, die Wüstenpiste überqueren, stehen Warnschilder und die Bezeichnung „Brücke“. Touristen machen sich oft über die Wasserstandsmesser lustig, die natürlich im acht Monate dauernden Wüstensommer nicht einfach verschwinden. Wenn dann die Fluten kommen, wird es für die Autofahrer allerdings kritisch. So mancher hat die Wucht der Wassermassen schon unterschätzt und wurde mitsamt Fahrzeug fortgerissen. Auch Touristenbusse halten den Sturzfluten nicht stand. Besonders tückisch sind die Gesteinsbrocken, die manchmal mehr als kopfgroß sind und beim Durchfahren der „Brücken“ kaum sichtbar sind. Sie können gefährliche Schäden in den Unterboden und vor allem die Ölpfanne des Autos schlagen.

Normalerweise wird die Küstenstraße am Toten Meer gesperrt, wenn Flutwarnung herrscht, weil die Gefahr, dass unvernünftige Autofahrer ihr straßentaugliches Auto im Geländefahren üben, einfach zu groß ist. Deshalb, und weil die Sturzfluten genauso schnell verschwinden, wie sie gekommen sind, nämlich innerhalb von Minuten, sind die folgenden Bilder nur sehr schwer aufzunehmen. Wer aktuelle Bilder dieser Art bestellt, muss entweder jahre- wenn nicht jahrzehntelang darauf warten, oder extra dafür einen Korrespondenten einen Winter lang in der Wüste stationieren – was den meisten Medien dann doch zu teuer ist.

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