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Wallerstein im Chat mit Arabern

JERUSALEM (inn) – Nach Israels Außenminister Silvan Schalom hat auch der Siedlerführer Pinchas Wallerstein mit Arabern gechattet. Er hatte die Bewohner jüdischer Ortschaften in Judäa, Samaria und dem Gazastreifen aufgefordert, sich der Räumung ihrer Siedlungen durch die israelische Regierung zu widersetzen. Fragen und Antworten wurden in der arabischen Ausgabe der israelischen Zeitung „Jediot Aharonot“ dokumentiert.

Wallerstein widersprach im Chat der Unterstellung eines Teilnehmers, die Siedlerbewegung strebe ein Groß-Israel auf dem Gebiet des Reiches von König Salomo aus biblischer Zeit an. „Der Staat Israel wäre bereit gewesen, in den Grenzen von ’48 zu bleiben, wenn der arabische Feind zu einer Regelung gelangt wäre“, so Wallerstein. „Der Sechs-Tage-Krieg wurde uns aufgezwungen, und deshalb ist die Landkarte heute anders.“

Auf die Frage nach den Arabern, die 1948 ihre Häuser verloren hatten, antwortete Wallerstein: „Ich denke, dass die Zahl derjenigen, die in der jüdischen Bevölkerung bis 1948 ihre Häuser verloren haben, viel größer war. Aber wir haben sie in Übergangslagern angesiedelt, und danach haben wir ein Rehabilitierungsprogramm eingerichtet, das die Gründung des Staates Israel möglich machte.“ Die arabische Bevölkerung habe sich hingegen für den Weg der Gewalt entschieden, anstatt die Flüchtlinge zu rehabilitieren. Deshalb gebe es bis heute palästinensische Flüchtlingslager.

Ein Teilnehmer fragte den Siedlerführer, ob er sich vorstellen könne, in einem palästinensischen Staat zu leben. Daraufhin kritisierte Wallerstein das Gesetz der Palästinensischen Autonomiebehörde, weil es die Todesstrafe zulasse, wenn jemand Land an Juden verkaufe. Zudem ermögliche die palästinensische Führung einen Lynchmord an unschuldigen Israelis, die versehentlich auf den Markt von Ramallah gerieten.

Wallerstein wehrte sich auch gegen die Behauptung, die israelischen Siedler erzögen ihre Kinder zum Hass gegen die Palästinenser: „Unsere Kinder sind gezwungen, in kugelsicheren Fahrzeugen zu fahren, während sich Eure Kinder frei bewegen können. Also sind es nicht unsere Kinder, die eine Erziehung zum Terror erfahren. Wir leben in einer demokratischen Gesellschaft, unter einer demokratischen Regierung. Ich hoffe auf den Tag, an dem es auch nur einen einzigen demokratischen arabischen Staat geben wird. Aus unserer Sicht gibt es keinen Hass. Es gibt nur Rivalität und Furcht vor Terror.“

Auf die Frage, ob die Juden eine historische Berechtigung hätten, im Gazastreifen zu siedeln, wies Wallerstein auf eine antike Synagoge in Gaza-Stadt hin. Dort gebe es einen Mosaikfußboden mit einer sehr berühmten Abbildung von König David. Das Mosaik stammt aus dem 6. nachchristlichen Jahrhundert.

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