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Wal-Mart nimmt antisemitisches Buch von Website

BENTONVILLE (inn) – Die Einkaufskette Wal-Mart hat ein Exemplar des antisemitischen Buches „Die Protokolle der Weisen von Zion“ von seiner Website genommen. Zuvor hatten mehrere jüdische Organisationen protestiert, weil die Hetzschrift ohne entsprechende Warnung angeboten wurde.

In der Nacht zum Freitag teilte ein Wal-Mart Sprecher mit: „Wir haben beschlossen, das Buch ‚Die Protokolle der Weisen von Zion‘ von unserer Website zu nehmen, weil es bedeutsame Reaktionen von Verbrauchern gegeben hat.“ Das berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters.

Zuvor hatten die Anti-Defamation-League und das Simon Wiesenthal Zentrum einen Brief an den Direktor der Einkaufskette, Lee Scott, in Bentonville im US-Bundesstaat Arkansas geschrieben. „Wir sind entsetzt darüber, dass eine so angesehene Firma überhaupt erwägt, einen so hasserfüllten Text zu verkaufen, der einen jüdischen Plan beschreibt, die Welt zu beherrschen“, so Rabbi Abraham Cooper vom Simon Wiesenthal Zentrum.

Abraham Foxman von der Anti-Defamation-League sagte, er könne der Kette nicht vorschreiben, was sie zu verkaufen habe und was nicht. Doch wenn sie das Buch anbiete, müsse sie darauf hinweisen, dass das Buch „eine antisemitische Fälschung ist“. Es sei jedoch „als legitimes historisches Buch angeboten“ worden. „Wenn man es verkaufen will, muss man es in verantwortlicher Form verkaufen.“

Die „Protokolle der Weisen von Zion“ sind ein antisemitisches Machwerk, das Ende des 19. Jahrhunderts entstanden ist. Darin wird angeblich eine jüdische Weltverschwörung zur Beherrschung der Erde aufgedeckt. Auftraggeber war der zaristische Polizei-Offizier Pjotr Iwanowitsch Ratschkowskij. Der eigentliche Verfasser ist unbekannt. In der Version, in der sie weltweit bekannt wurden, erschienen die „Protokolle“ erstmals 1905 als Anhang der dritten Auflage des Buches „Das Große im Kleinen und Der Antichrist als nahe politische Möglichkeit“. Autor war der mystische Schriftsteller Sergej Nilus.

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