„Es ist aufregend, die ersten israelischen Wähler in der Welt zu sein“, sagte Udi Dvornik, der Gesandte der Zionistische Weltorganisation und der Jewish Agency in Neuseeland, am Mittwoch. Das Wahllokal in der Hauptstadt Wellington war ab 9 Uhr Ortszeit geöffnet, also ab 22 Uhr israelischer Zeit. Elf Israelis durften dort wählen. Für den 18-jährigen Sohn des stellvertretenden Botschafters Teddy Poplinger, Tomer Poplinger, war es die erste Wahlteilnahme. „Das setzt mich unter Druck, weil es trotzdem eine Verantwortung ist, und es ist auch neu für mich“, sagte er laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Etwa 4.000 Wahlberechtigte in 96 Vertretungen können sich im Ausland an der Abstimmung beteiligen. Unter ihnen sind Diplomaten, Sicherheitspersonal, Experten des Zentrums für Internationale Zusammenarbeit (MASHAV) sowie Mitarbeiter der Jewish Agency und der Zionistischen Weltorganisation. Auch deren Partner und Kinder sind dort stimmberechtigt. Alle anderen Staatsbürger müssen nach Israel kommen, wenn sie wählen möchten. Die Stimmen aus dem Ausland werden erst nach der Abstimmung in Israel am 22. Januar ausgezählt.
Einem Bericht der Zeitung „Ma‘ariv“ zufolge zieht sich die Wahl außerhalb des jüdischen Staates über rund 31 Stunden hin. Am Freitag endet sie in Los Angeles. Die größte Wahlurne befindet sich im israelischen Konsulat in New York, dort sind etwa 600 Wahlberechtigte registriert.
Der einzige arabische Staat, in dem Israelis über die Knesset abstimmen, ist Jordanien. Die Urne in der Hauptstadt Amman ist die kleinste – sie ist für fünf Wähler vorgesehen. Keine Wahl gibt es hingegen diesmal in Ägypten. Infolge der Ereignisse nach dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak und dem Aufstieg der Muslimbrüder an die Macht haben die israelischen Familien das Land verlassen.
In den USA wird an neun Orten gewählt. Je drei Wahlurnen gibt es in Kanada, Indien und Frankreich. In der Schweiz, Russland und der Türkei können die Israelis in jeweils zwei Städten ihre Stimmen abgeben.