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Wahl-Umfrage: Kadima nur mit Livni erfolgreich

JERUSALEM (inn) – Wenn jetzt Knesset-Wahlen wären, würde der Likud unter Benjamin Netanjahu deutlich gewinnen. Die Kadima-Partei von Israels Premier Ehud Olmert hätte nur eine Chance auf den Sieg, wenn er durch Außenministerin Zipi Livni ersetzt würde.

Etwa 50 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage halten Netanjahu für den besten möglichen Regierungschef. Mit Amtsinhaber Olmert als Gegenkandidat stimmen 56 Prozent für den Likud-Chef. Nur 17 Prozent halten den Kadima-Vorsitzenden für am besten geeignet. Das Meinungsforschungsinstitut „Teleseker“ hatte im Auftrag der Zeitung „Ma´ariv“ 460 Israelis befragt.

Wenn die Parteien jetzt mit den aktuellen Listen bei den Parlamentswahlen anträten, bekäme der Likud 35 Mandate (derzeit 12). Kadima (29) und der wichtigste Koalitionspartner Avoda (19) könnten je 13 Abgeordnete stellen. Die rechtsorientierte Einwandererpartei „Israel Beiteinu“ (11) erhielte 16 Mandate.

Livni würde Netanjahu besiegen

Dieses Bild würde sich allerdings ändern, wenn Kadima und Avoda unter einem anderen Kandidaten für das Premierministeramt anträten. Livni würde Kadima zu 27 Mandaten verhelfen, der Likud hätte dann nur noch 23 Sitze. Bei der Avoda wurden in der Umfrage zwei alternative Politiker für den Vorsitzenden, Verteidigungsminister Amir Peretz, genannt: der ehemalige Geheimdienstchef Ami Ajalon und der frühere Premier Ehud Barak. Mit Ajalon bekäme die Arbeitspartei 23 Mandate, mit Barak 20.

Israel Beiteinu würde mit 14 Sitzen auch in diesem Fall stärker als bisher. Die in der Koalition vertretene Rentnerpartei (derzeit 7) würde die Prozenthürde nur knapp schaffen. Die linksgerichtete Meretz fiele von 5 auf 3 Mandate.

Deutlich zeigt sich die Unbeliebtheit von Verteidigungsminister Peretz. Unter den Avoda-Wählern meinen lediglich 7 Prozent, dass er am besten für das Amt geeignet sei. 37 Prozent bevorzugen Barak und 28 Prozent Ajalon. Bei allen Umfrage-Teilnehmern kommt Peretz noch schlechter weg: 3 Prozent halten ihn für den passenden Verteidigungsminister. Ajalon erhält 35 Prozent Zustimmung, Barak 27.

Hirschson beliebter als Peretz

Selbst Finanzminister Avraham Hirschson, gegen den wegen des Verdachts auf Unterschlagung ermittelt wird, hat eine bessere Position als Peretz. 14 Prozent der Befragten sind der Ansicht, der Kadima-Politiker solle im Amt bleiben. Dass er zurücktreten sollte, denken 79 Prozent.

Auch Olmert bleibt in der Gunst der israelischen Öffentlichkeit weit unten. Daran hat auch seine Rede nichts geändert, in der er vorige Woche zugab, dass er unbeliebt sei. Auf 48 Prozent hat die Ansprache nach eigenen Angaben keinen Einfluss gehabt, was ihr Urteil über den Premier angeht. 31 Prozent unterstützen ihn jetzt weniger, 9 Prozent sind ihm mehr zugetan als vorher.

Die Fehlerquote der Umfrage wurde mit 4,5 Prozent angegeben.

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