JERUSALEM (inn) – Wegen der zahlreichen palästinensischen Selbstmordanschläge auf israelische Busse hat das Verkehrsministerium angeordnet, daß bestimmte Buslinien von Sicherheitskräften begleitet werden müssen. Allerdings gestaltet sich die Suche nach den Wachleuten äußerst schwierig: Zu wenige wollen den riskanten und dazu noch schlecht bezahlten Job annehmen.
Wie Verkehrsminister Avigdor Lieberman am Dienstag in Jerusalem mitteilte, hätte sein Ministerium bisher 650 Wachleute rekrutiert. Allerdings würden mindestens 1.000 Sicherheitskräfte gesucht, die bestimmte Strecken der Busgesellschaften Egged und Dan begleiten sollen. Es sei bisher nicht gelungen, weitere 350 Wachleute für die Arbeit zu gewinnen, da es die meisten Sicherheitskräfte bevorzugen, Schulen, Restaurants oder andere öffentliche Gebäude zu bewachen.
Allerdings haben in den vergangenen Wochen mindestens 5.000 Busfahrer an Kursen über ein spezielles Sicherheitstraining teilgenommen. Weitere 5.000 würden solche Kurse in den nächsten Wochen besuchen. Zudem gebe es mittlerweile rund 40 Fahrzeuge, die auf bestimmten Busstrecken patrouillieren und dort auch Haltestellen inspizieren.
Wie Lieberman weiter mitteilte, arbeite sein Ministerium ferner an der Entwicklung eines „technischen Systems“, um die Busse sicherer zu machen.
Derzeit arbeiten rund 100.000 Angestellte für private Sicherheitsdienste. Sie machen vier Prozent aller Arbeitsplätze im Land aus. Trotz der Gefahr dieses Berufes – wenn die Wachleute einen Selbstmordattentäter nicht erkennen, werden vielleicht viele Menschen sterben, wenn sie ihn entdecken, werden sie vermutlich selbst getötet – ist es eine der wenigen Wachstumsbranchen im Land.