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Vorfälle im Libanon: Israel beschwert sich bei UN

NEW YORK (inn) - Israels UN-Botschafterin Gabriela Schalev hat sich in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon über das Verhalten der UNIFIL-Schutztruppe an der israelisch-libanesischen Grenze beschwert. Die Soldaten hätten nichts unternommen, um eine Gruppe Libanesen aufzuhalten, die am vergangenen Samstag nach Israel vorgedrungen war, heißt es in dem Schreiben.

Unterschiedlichen Berichten zufolge waren am Samstag zwischen 12 und 15 Libanesen, darunter Frauen und Kinder, über die Grenze nach Israel gelangt. Auf dem umstrittenen Gebiet der Scheba-Farmen hatten sie die libanesische Flagge gehisst. Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, trugen die Zivilisten auch die Flagge der Hisbollah-Miliz bei sich. Nach kurzem Aufenthalt zogen sich die Libanesen wieder auf ihr Staatsgebiet zurück. Da die Zivilisten unbewaffnet waren und offenbar keine Gefahr darstellten, hatte die israelische Armee nicht eingegriffen. Dort wo die Gruppe die Grenze überquerte, befindet sich kein Zaun.

Schalev kritisierte die UNIFIL dafür, dass sie den Vorfall nicht verhinderte. Laut Augenzeugenberichten hätten die Soldaten der Friedenstruppe sogar mit den Eindringlingen kooperiert.

Zusammenstöße zwischen UN-Soldaten und Libanesen

Die Botschafterin ging auch auf die Übergriffe libanesischer Zivilisten gegen die Schutztruppe am Wochenende ein. Eine Einheit der UNIFIL wollte am Samstag ein Gebäude untersuchen, in dem am vergangenen Dienstag ein Waffenlager explodiert war. Rund einhundert Bewohner des Dorfes Chirbet Salim verhinderten dies jedoch. Sie gingen auf die UNIFIL-Soldaten los und bewarfen diese mit Steinen. 14 Soldaten wurden dabei verletzt, die Windschutzscheiben zweier UN-Fahrzeuge wurden eingeschlagen.

„Solche Verletzungen gefährden die fragile Stabilität an der Nordgrenze Israels“, schrieb Schalev in ihrem Brief. Sie forderte die libanesische Regierung auf, von ihrer Autorität Gebrauch zu machen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Den UN-Generalsekretär bat die Botschafterin darum, seinen Einfluss auszuüben und sicherzustellen, dass die UNIFIL-Truppe solche Geschehnisse künftig verhindert.

Im August soll der UN-Sicherheitsrat über eine Verlängerung des UNIFIL-Einsatzes debattieren. Israel hofft, dass die Truppen dann härter gegen Waffenbesitz in der Region vorgehen dürfen.

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