Der designierte israelische Premier Benjamin „Bibi“ Netanjahu sprach nach seinem Gespräch mit Mitchell von einer „sehr guten“ Atmosphäre. „Wir werden mit der Regierung Obama zusammenarbeiten, um den Friedensprozess in der Region voranzubringen“, hieß es aus Netanjahus Büro. Eine Einbindung der radikal-islamischen Hamas in den Prozess allerdings „würde den Chancen auf einen Frieden schaden“.
Mitchell kam außerdem mit dem amtierenden Regierungschef Ehud Olmert zusammen. Dieser sagte laut der „Jerusalem Post“, der Wiederaufbau in Gaza müsse den Bewohnern helfen, ohne die Hamas zu stärken. Israel, die USA, die EU und selbst die Palästinensische Autonomiebehörde verträten gemeinsam diesen Standpunkt, teilten israelische Vertreter mit. Olmert sprach die Besorgnis der Israelis wegen des fortdauernden Waffenschmuggels in den Gazastreifen an. Nach der Operation „Gegossenes Blei“ seien Männer in das palästinensische Gebiet gelangt, die im Iran eine fortgeschrittene militärische Ausbildung erhalten hätten.
Des Weiteren traf sich Mitchell mit Außenministerin Zippi Livni und Verteidigungsminister Ehud Barak. Er war am Donnerstag von der Türkei, wo er mit Premier Recep Tayyip Erdogan gesprochen hatte, nach Israel gereist. Für den heutigen Freitag sind Treffen mit führenden Palästinensern in Ramallah geplant. Am Montag will Mitchell an der Geberkonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich teilnehmen und anschließend mit US-Außenministerin Hillary Clinton nach Israel zurückkehren.