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Völker der Welt schreiben die Bibel

JERUSALEM (inn) - Es ist ein einzigartiges Projekt: Eine vielsprachige Bibelausgabe, in der jeder Vers von einem anderen Menschen mit der Hand abgeschrieben wird. Israels frühere Außenministerin Zippi Livni äußerte am Montag die Hoffnung, dass auf diese Weise die Worte der Bibel zum Frieden genutzt werden könnten.

Es sei erstaunlich zu sehen, wie die Hebräische Bibel in den Sprachen der Welt neu geschrieben werde, sagte Livni vor Journalisten im Jerusalemer Museum der Biblischen Länder. Religiöse Texte dürften nicht für Terror missbraucht werden. Vielmehr sollten sie zum Frieden genutzt werden – egal, in welcher Sprache. Der Vater des entführten Soldaten Gilad Schalit sowie die Familien Regev und Goldwasser, die damals noch auf die Rückkehr ihrer Vermissten warteten, hätten natürlich den Vers notiert: „Denn deine Söhne sollen wieder in ihre Heimat kommen.“ (Jeremia 31,17b)

Livni schrieb selbst zwei Verse aus der Hebräischen Bibel auf. Die Botschaft von Frieden und Verständnis in der Hebräischen Bibel, aber auch im Koran und im Neuen Testament, müssten weitergegeben werden, so die Oppositionsführerin.

Bis zum heutigen Tage haben sich Menschen aus 31 Ländern an dem Projekt „Völker der Welt schreiben die Bibel“ beteiligt. Jede Sprachengemeinschaft schreibt 23.127 Bibelverse auf. Das angestrebte Ziel: 100 Bibeln in 100 Sprachen. Unter anderen nehmen die USA, Indien, Taiwan, Israel, Deutschland und die Ukraine an dem Vorhaben teil. Im Amazonasgebiet hat eine Gruppe von Menschen, die zwei Wochen zuvor Lesen und Schreiben gelernt hatten, mehrere Verse beigetragen.

„Botschaften des jüdischen Glaubens sind universal“

Der stellvertretende Leiter der Abteilung für Medien und Öffentliche Angelegenheiten im Außenministerium, Aviv Schir-On, sagte bei der Pressekonferenz: „Das Außenministerium hat keinen Augenblick gezögert, das Projekt zu unterstützen.“ Die Bibel sei der „beste Touristenführer“ für das Land Israel. Die Botschaften des jüdischen Glaubens seien universal. Durch das Projekt könne die Bibel jeden erreichen sowie Menschen und Völker zusammenbringen – nicht nur solche, die weite voneinander entfernt seien, sondern auch in der Region des Nahen Ostens.

An dem Projekt ist neben dem Museum und dem Außenministerium die „Bible Valley Society“ beteiligt. Bereits im Jahr 1999 waren in dem Ausstellungsgebäude Ergebnisse eines früheren Projektes gezeigt worden: „Kinder der Welt illustrieren die Bibel“. Nun hoffen die Verantwortlichen, am Ende eine Bibel in neun Sprachen herauszugeben, in der auch die Kinderbilder abgedruckt werden sollen.

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