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Viele Demonstrationen zum 23. Geburtstag Gilad Schalits

Der vor drei Jahren entführte israelische Soldat Gilad Schalit wird am heutigen Freitag 23 Jahre alt. An mehreren Orten in Israel haben bereits am Donnerstag Menschen demonstriert. Die forderten von der Regierung mehr Einsatz für seine Befreiung. Auch beim Kurznachrichtendienst "Twitter" stand das Thema Schalit kurzzeitig ganz oben.

Im Heimatort des 23-Jährigen, in Mitzpe Hila im Norden Israels, demonstrierten am Donnerstag mehrere hundert Menschen. Sie forderten die israelische Regierung auf, mehr für die Befreiung des entführten Soldaten zu tun. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Ha´aretz“. Schalit war am 25. Juni 2006 bei einem palästinensischen Überfall auf einen Militärposten in den Gazastreifen verschleppt worden. Damals war der Soldat 19 Jahre alt. Drei weitere Soldaten kamen bei dem Vorfall ums Leben.

Shalits Mutter Aviva sagte zu den Demonstranten: „Hunderttausende Bewohner von Gaza zahlen einen hohen Preis für das Abenteuer, das unsere Regierung vor drei Jahren begonnen hat. Mit Armut und zerstörten Häusern, und sie können ihr Leid nicht verringern.“ Aviva Schalit fügte in Bezug auf palästinensische Gefangene in israelischen Gefängnissen hinzu: „Die Familien der Palästinenser warten genauso auf den Tag, dass sie nach Hause zurückkehren können.“ Aviva sagte weiter: „Gilad, ich möchte dich um Vergebung bitten. Vergib uns, dass wir dich nicht beschützen konnten und dich nicht vor dem Leiden bewahren können, auch wenn es nicht in unserer Macht steht. Vergib und, dass wir dich nicht nach Hause holen können, auch wenn wir so viel versucht haben.“

An der Kundgebung nahmen auch Karnit and Schlomo Goldwasser teil, die Witwe des von der Hisbollah entführten und getöteten Soldaten Ehud Goldwasser, sowie dessen Vater. Die Entführung hatte den Zweiten Libanon-Krieg im Sommer 20067 ausgelöst. Auch die Likud-Abgeordnete Miri Regev war anwesend.

Am Donnerstag versammelten sich zudem Dutzende Demonstranten vor dem Hauptbüro des Verteidigungsministeriums in Tel Aviv. Auf Plakaten standen Sprüche wie „(Verteidigungsminister Ehud) Barak hat Soldaten im Gazastreifen lebendig begraben“ und „(Generalstabschef Gabi) Aschkenasi, befreie Schalit oder trete zurück!“ Barak hatte am Mittwoch erklärt, dass Israel sich weiter für die Befreiung Schalits einsetzen werde.“Wir tun weiter alles uns Mögliche und Angemessene, um ihn nach Hause zu holen, aber nicht zu jedem Preis“, sagte der Minister bei einer Konferenz in Holon.

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, beteten am Donnerstagabend zudem Tausende an der Klagemauer für die Freilassung Schalits. Etwa 40 Demonstranten hatten sich außerdem vor dem Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu in Jerusalem versammelt, um für die Freilassung Schalits zu demonstrieren.

Zweithäufigster Begriff bei Twitter

Der Name Gilad Schalit war am Mittwoch beim Kurznachrichtendienst Twitter das am zweithäufigsten diskutierte Thema. Dafür hatte die „Jewish Internet Defense Force“ gesorgt, eine Organisation, die im Internet Informationen über Israel verbreitet und gegen Antisemitismus vorgeht. Die vor acht Jahren gegründete Gruppierung agiert vor allem auf Webseiten wie Facebook, YouTube, Twitter, Myspace oder Digg. Die Internet-Aktivisten hatten anlässlich des 23. Geburtstages Schalits diese Woche die Kampagne „Tweet4Schalit“ gestartet. Die Nutzer des Microbloggingsystems Twitter sollten auf die Entführung aufmerksam machen.

„Soziale Netzwerke können die Aufmerksamkeit auf etwas lenken, und das wollen wir“, sagte David Appletree, Gründer der Organisation, gegenüber der „Jerusalem Post“. „Man muss sich nur die Wahlen im Iran ansehen um zu sehen, welches Potential Twitter hat, um so viel Aufmerksamkeit zu erreichen.“

Die Kurznachrichten der Nutzer („Tweets“) verlangten oft schlicht „Free Schalit“ oder forderten eine internationale Beobachtung der Angelegenheit. „Lasst das Rote Kreuz Gilad Schalit einen Besuch abstatten“, forderten viele. „Die Freilassung Schalits wir einen hohen Preis erfordern“, mahnten andere. Jemand twitterte: „Vergesst nicht: Gilad Schalit könntest Du oder ich sein.“

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