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Verwandte der entführten Soldaten fordern EU-Vertreter zum Handeln auf

BRÜSSEL (inn) – Angehörige der drei entführten israelischen Soldaten haben EU-Politiker in Brüssel an ihre Verantwortung gegenüber den Verschleppten erinnert. Zudem sprachen sie vor einer Versammlung, an der Tausende Menschen aus mehreren europäischen Ländern teilnahmen.

Am Donnerstag trafen die Israelis den Leiter des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten im EU-Parlament, Elmar Brok. Er ist unter anderem für die finanzielle Unterstützung des Libanon zuständig. Die Europäer hätten auf die UN-Resolution 1701 gedrängt, die dem Krieg im Sommer ein Ende gemacht habe, sagten seine Gäste. Nun müssten sie auch dafür sorgen, dass die darin enthaltenen Forderungen erfüllt werden. Dazu gehört die bedingungslose Freilassung der Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev, die am 12. Juli von Hisbollah-Terroristen entführt wurden. Der dritte Soldat, Gilad Schalit, ist seit dem 25. Juni in den Händen militanter Palästinenser.

Ein weiterer Gesprächspartner war der Nahostsondergesandte Marc Otte. Er versicherte den Israelis: „Die Europäische Union arbeitet sehr hart an dieser Sache, nicht nur im Libanon. Offenbar befindet sich die Antwort in Damaskus und in Teheran.“ Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.

Die israelische Delegation war am Dienstag in Brüssel eingetroffen. Infolge der Gespräche meinen die Israelis, die EU-Vertreter wollten dazu beitragen, dass die Resolution eingehalten werde. Allerdings seien die Europäer nicht auf die Anregung eingegangen, die Freilassung der Geiseln mit der Finanzhilfe für den Libanon und die Palästinensische Autonomiebehörde in Verbindung zu bringen. Mehrere Gesprächspartner wiesen darauf hin, dass die Aktivitäten zugunsten der Entführten geheim seien. Sonst könnten europäische Soldaten, die im Libanon zu der internationalen Truppe gehören, in Gefahr geraten.

5.000 Teilnehmer bei Kundgebung

Etwa 5.000 Juden und Israelfreunde nahmen am Mittwoch an einer Kundgebung in Brüssel teil. Darunter waren auch Abgeordnete des EU-Parlaments. Die meisten Demonstranten kamen nach Angaben der Organisatoren aus Paris, aber auch Deutsche, Niederländer, Luxemburger und Engländer waren vertreten.

Die Mutter Miki Goldwasser wandte sich in einer Ansprache an ihren entführten Sohn: „Ich weiß nicht, ob du am Leben oder verwundet bist, ob jemand deine Wunden verbindet. Ich schlafe in den Nächten nicht, wenn ich an die libanesische Kälte denke. Deckt dich jemand zu? Meine Tage sind keine Tage, und meine Nächte sind zu einem Albtraum geworden. Ich wende mich an (Hisbollah-Führer Hassan) Nasrallah: Wenn es in Ihnen ein Herz gibt, und ich glaube, dass es das gibt, dann rufe ich Sie dazu auf, unsere Söhne zurückzubringen. Wir beschäftigen uns nicht mit Politik. Das ist eine minimale menschliche Angelegenheit.“

Vater Schalit hofft auf Rückkehr

Der Vater Noam Schalit sagte: „Nachdem sich Israel aus dem Gazastreifen zurückgezogen hatte, träumte ich davon, dass die Palästinenser auf dem Boden, den sie bekommen hatten, Felder besäen und Häuser bauen würden. Stattdessen gruben sie Tunnel, die Sprengstoff und Tod hinüberbringen. Dennoch bin ich voller Hoffnung. Der Tag, an dem das Abkommen über eine Feuerpause zwischen Israel und den Palästinenser verwirklicht wurde, ist auch der Tag der Hoffnung auf die Rückkehr meines Sohnes, dessen gesamte Taten Akte der Verteidigung und nicht des Angriffs waren.“

Ein Vertreter der israelischen Delegation kam zu dem Eindruck: „Die Angehörigen der Entführten haben es geschafft, die Herzen der Europäer zu berühren. Sie kommen und erinnern sie daran, dass sie verantwortlich sind für die Resolution 1701 und dass die Einhaltung der Verträge zu diesem Zeitpunkt einseitig ist.“

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