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Versuch einer Fünf-Tage-Woche in Schulen

JERUSALEM (inn) – In zahlreichen israelischen Schulen wird im kommenden Schuljahr, das am 31. August beginnt, eine Fünf-Tage-Woche für Schüler als Experiment eingeführt – das Bildungsministerium verspricht sich davon erhebliche finanzielle Einsparungen.

Bis jetzt beteiligen sich unter anderem alle Schulen in Jerusalem und drei Schulen in Tel Aviv an dem Projekt. Zwei Schulen in Tel Aviv haben bereits probeweise die Fünf-Tage-Woche eingeführt. Die Schulen in Eilat bleiben vorerst jedoch bei einer Sechs-Tage-Woche.

Das Konzept stellte die israelische Bildungsministerin Limor Livnat vor etwa einem Monat dem Bildungskomitee der Knesset vor. Das Projekt stieß zunächst bei zwei Lehrervereinigungen und dem nationalen Elternkomitee auf Widerstand und drohte zu scheitern. Da sich jedoch die Mehrheit der Schulen für das Projekt entschieden hat, konnte die Fünf-Tage-Woche als Experiment eingeführt werden, heißt es in einem Bericht der Tageszeitung „Ha’aretz“ am Freitag.

Ein wichtiger Grund, der aus Sicht des Bildungsministeriums, des Bildungskomitees und der örtlichen Behörden für die Durchführung der Fünf-Tage-Woche spricht, sind die Kosteneinsparungen, insbesondere in der Beförderung der Schüler. Das Bildungsministerium könnte rund 20 Millionen Euro einsparen, die örtlichen Behörden sogar 40 Millionen Euro.

Weiterhin würden die Kosten für Sicherheitspersonal, Wasser und Elektrizität eingespart. Mit den Rationierungen könnten die Einschnitte ausgeglichen werden, die dieses Jahr durch Budgetkürzungen im Bildungswesen entstanden sind.

Das Bildungsministerium will daher einer Fünf-Tage-Woche in Schulen zustimmen, allerdings unter der Bedingung, daß die Gesamtstundenzahl genauso wie in einer Sechs-Tage-Woche bleibt und der Freitag der freie Tag ist. Schüler mit fünf Tagen Unterricht in der Woche benötigten zudem längere Mittagspausen.

Gegner der Fünf-Tage-Woche kritisieren, daß „Geldeinsparungen“ und „nicht das Wohlergehen der Schüler“ Anlaß für die Schulzeitkürzung gewesen seien. Zudem sei das israelische Bildungssystem nicht auf eine Kürzung der Schulwoche ausgerichtet, da die „Freizeitkultur ungenügend entwickelt“ sei. Es fehle an „alternativen Freizeitangeboten für den Freitag.“

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