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Verrat für Geld und Drogen – Israelis spionierten offenbar für die Hisbollah

JERUSALEM (inn) – Israels Inlandsgeheimdienst Shin Bet hat elf nicht-jüdische Angehörige der israelischen Armee, darunter einen arabischen Oberstleutnant, wegen Spionage für die radikal-islamische Hisbollah-Miliz festgenommen. Für Geld und Drogen sollen die Israelis wichtige Informationen an die Terrorgruppe in den Libanon weitergeleitet haben.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ am Donnerstag meldet, werden die Israelis beschuldigt, diverse Landkarten und Pläne an die Miliz übergeben zu haben. Zudem sollen sie Informationen über Aktionen der israelischen Truppen an der Grenze, zu Lage und Größe von Armeestützpunkten sowie Daten über hochrangige Generäle verraten haben. Offenbar hatte die Hisbollah (Partei Allahs) die Ermordung von hochrangigen Armeeangehörigen erwogen.

Fast 18 Monate habe der Spionagering die Terrorgruppe mit Informationen bedient, heißt es in dem Bericht weiter. Wie ein Shin Bet-Beamter mitteilte, hätten die Beschuldigten dem Staat Israel durch ihren Verrat großen Schaden zugefügt.

Die Motivation der Verhafteten sei jedoch nicht ideologisch, sondern materiell begründet gewesen. Die Beschuldigten hätten Hunderte Kilogramm Drogen sowie Bargeld über sogenannte Kuriere für ihren Dienst erhalten. In einigen Fällen hätten sie sogar in direktem Kontakt mit hochrangigen Führern der „Partei Allahs“ gestanden. Die Israelis, die alle aus dem Norden des Landes stammen, hätten die Drogen jedoch nicht für den Eigenbedarf genutzt, sondern weiterverkauft. Zwei der Beschuldigten wurden direkt nach einem abgeschlossenen Drogengeschäft verhaftet.

Der verhaftete Oberstleutnant hat unterdessen alle Beschuldigungen durch seinen Anwalt zurückweisen lassen und beteuert seine Loyalität dem Staat Israel gegenüber.

Polizeiangaben zufolge hatte die Hisbollah seit dem Rückzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon im Mai 2000 mehrmals versucht, Spione zu rekrutieren – teilweise auch erfolgreich. Dies sei jedoch der schwerste Spionagefall seit dem Truppenabzug.

Wie die „Ha´aretz“ meldet, wurden die Israelis bereits vor mehreren Wochen verhaftet. Die Beamten hatten über die Meldung jedoch eine Sperrfrist verhängt. Die Namen der Beschuldigten wurden noch nicht bekanntgegeben.

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