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„Verräter“: Morddrohungen gegen Fajjad

RAMALLAH (inn) - Eine palästinensische Terrorgruppe hat Premier Salam Fajjad mit dem Tode gedroht. Anlass war sein Regierungsprogramm, in dem kein "bewaffneter Kampf gegen die Besatzung" enthalten ist.

Ein Sprecher der „Volkswiderstandskomitees“ (PRC), Abu Mudschahed, beschuldigte Fajjad, „die Besatzung zu legitimieren und Jerusalem und die übrigen Gebiete an den Feind zu übergeben“. Er bezeichnete den von Palästinenserchef Mahmud Abbas ernannten Premier als „Verräter“. Der bewaffnete Widerstand habe es geschafft, „das zionistische Projekt für viele Jahre zu blockieren“.

Er fügte hinzu, Fajjad könne alles aus dem Programm herausnehmen, was er wolle. „Aber die Palästinenser und ihre Widerstandsbewegungen und Tausende von Häftlingen werden immer ihr eigenes Programm haben. Niemand wird unser echtes Programm verderben können. Der israelische Feind hat es in den vergangenen Jahrzehnten nicht geschafft, den bewaffneten Kampf zu beenden, und auch Fajjad wird dabei keinen Erfolg haben.“

Abu Abir, ein weiterer PRC-Sprecher im Gazastreifen, drohte, seine Leute würden auf Fajjad und seine „verräterische Bande“ im Westjordanland zielen. „Wir werden ebenso auf sie zielen, wie wir Israel angreifen. Wir versprechen, allen von Amerika unterstützten palästinensischen Persönlichkeiten in naher Zukunft ein Ende zu setzen wegen ihrer Entscheidung, sich auf die Seite des israelischen Feindes zu stellen.“

Kritik von Hamas

Auch die Hamas kritisierte Fajjad. Sprecher Sami Abu Suhri sprach von einer Regierung, die „nach einer amerikanischen und israelischen Tagesordnung“ arbeite. „Wenn Fajjad meint, dass er das Wort ‚Mukawama‘ (bewaffneter Kampf) mit Tinte auslöschen kann, irrt er sich. Dieses Wort wurde mit dem Blut unserer Märtyrer geschrieben.“

Der Hamas-Vertreter äußerte sein Erstaunen darüber, dass die gegnerische Fatah dem Programm zugestimmt hatte. „Wir fordern die Fatah auf, gegenüber der Fajjad-Regierung, die gegen die nationalen Bestrebungen unseres Volkes handelt, eine klare und mutige Position einzunehmen.“ Fajjad vertritt die Fraktion „Der dritte Weg“.

„Fajjad soll sich ein anderes Volk suchen“

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, sprachen sich auch die „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) und der Islamische Dschihad gegen das Programm aus. „Wen vertritt diese Regierung?“, fragte ein ranghoher Führer des Islamischen Dschihad, Chaled al-Batsch. „Wenn Salam Fajjad weiter den Wunsch der Palästinenser ignoriert und darauf besteht, den bewaffneten Kampf aus seinem Programm zu nehmen, dann soll er sich ein anderes Volk zum Regieren suchen.“

Seine Organisation habe Fajjad nie aufgefordert, den bewaffneten Kampf zu unterstützen oder ein Gewehr gegen Israel zu richten, fügte Al-Batsch hinzu. „Wir wussten, dass er so etwas nicht tun würde. Weshalb lässt er sich also jetzt in diese empfindliche Angelegenheit hineinziehen? Wir sollten mit der Gründung einer Mukawama-Regierung antworten.“

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