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Verletzte bei innerpalästinensischen Kämpfen

GAZA (inn) – Bei Zusammenstößen zwischen Fatah und Hamas sind am Wochenende mehrere Palästinenser verletzt worden. Aus Protest gegen geplante Kürzungen stürmten Bewaffnete das Gesundheitsministerium in Gaza.

Gesundheitsminister Bassim Naim hatte am Samstag angekündigt, 2 Millionen Dollar von dem monatlichen Budget zu streichen, das für Auslandsreisen von Patienten mit komplizierteren Krankheiten vorgesehen war. Dadurch wolle er helfen, die Finanzkrise der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) zu lösen.

Am Sonntag stürmten Angehörige von Palästinensern, die auf eine Behandlung im Ausland angewiesen sind, das Ministeriumsgebäude. Teilweise waren sie bewaffnet. Sie forderten den Minister auf, die Reise zu genehmigen, teilte Ministeriumssprecher Chaled Radi mit. Naims Leibwächter baten die Hamas um Unterstützung. Es kam zu einem Schusswechsel, bei dem drei Menschen verwundet wurden.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, umstellten palästinensische Polizisten und maskierte Hamas-Vertreter das Gebäude. Als sie näher kommen wollten, wurden sie mit Schüssen empfangen. Nach 45 Minuten übernahmen Polizei und Hamas wieder die Kontrolle über das Gebäude. Vier Bewaffnete wurden festgenommen. Naim verließ das Ministerium unter dem Schutz von zehn Hamas-Mitgliedern.

„Die Zeit ist vorbei, in der unsere Einrichtungen und unsere Polizei angegriffen werden konnten“, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Chaled Abu Hillel. „Wer auch immer ein Gewehr gegen eine unserer Einrichtungen oder einen unserer Polizisten erhebt, gibt sich dem Tode preis.“

Rathaus gestürmt

Auch in der Autonomiestadt Nablus in Samaria kam es zu gewaltsamen Protesten. Dort stürmten Dutzende bewaffnete Fatah-Vertreter das Rathaus, um ihrem Ärger auf die Hamas Luft zu machen. Sie eskortierten mehrere Angestellte aus dem Gebäude. Dann gaben sie dem Bürgermeister, der zur Hamas gehört, 30 Minuten Zeit, um seine Büroräume zu schließen. Diese Frist wurde um eine weitere halbe Stunde verlängert. Erst als ein Fatah-Abgeordneter sich einschaltete, kam diese Auseinandersetzung zu einem friedlichen Ende.

Studenten demonstrieren

Bereits am Samstag waren in Gaza Studenten aneinander geraten, die entweder die Hamas oder die Fatah unterstützen. Sie demonstrierten und randalierten. Bei Zusammenstößen wurden etwa 40 Menschen verletzt. Die Demonstranten warfen Steine und Möbel, setzten Büros in Brand und griffen Insassen von Fahrzeugen an. In der Stadt Chan Junis gingen 6.000 Anhänger der Fatah auf die Straße.

In Nablus drangen 15 bewaffnete Fatah-Vertreter in ein Gerichtsgebäude ein. Sie vertrieben zahlreiche Angestellte und zwangen das Wachpersonal, das Gebäude abzuschließen.

Infolge dieser Ausschreitungen einigten sich Hamas und Fatah in der Nacht zum Sonntag darauf, alle Palästinenser zu einem Ende der Gewalt aufzurufen. Dies fruchtete allerdings nicht. Ausgelöst wurden die Auseinandersetzungen zwischen den palästinensischen Fraktionen durch die Ernennung des Hamas-Terroristen Dschamal Abu Samhadana zum neuen Generalinspektor des Innenministeriums. Er soll die Sicherheitsdienste sanieren. Dagegen gab es heftige Proteste von der Fatah-Bewegung.

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