Venezolanische Botschaft erinnert an Ausbruch der „Intifada“

LONDON (inn) - Die venezolanische Botschaft in London will am morgigen Samstag an den Ausbruch der "Al-Aksa-Intifada" vor zehn Jahren erinnern. Kritiker werfen den Veranstaltern vor, Terror gegen Israelis zu verherrlichen.

Die Gedenkfeier steht unter der Überschrift: „Zehn Jahre seit der zweiten Intifada: das Königreich zur Umkehr bewegen“. Auf der Website der Botschaft heißt es, die Intifada sei „an vorderster Front des weltweiten Kampfes gegen weißen rassistischen Neokolonialismus und Siedlerkolonialismus“ gewesen. Die Veranstaltung solle die Gründe für den Ausbruch des Aufstandes und „ihre Auswirkungen auf die palästinensische Revolution und den nationalen Befreiungskampf“ darlegen. Die Intifada sei ein Katalysator gewesen. Sie habe dazu beigetragen, dass der Süden an Stärke und Zuversicht gewann. Die Verbindung zu Widerstandsbewegungen gegen „anglo-amerikanische Aggression, Invasion und Besatzung“ im Irak, in Afghanistan und anderen Gebieten und Konflikten im „Krieg gegen den Terror“ solle beleuchtet werden.

Wie die „Jerusalem Post“ berichtet, soll der venezolanische Botschafter Samuel Moncada ein Grußwort sprechen. Zu den Rednern gehört auch der frühere britische Abgeordnete und bekannte anti-israelische Aktivist George Galloway. Die ehemalige Flugzeugentführerin Leila Khaled will eine Videobotschaft übermitteln. Hinzu kommt der Vorsitzende der Islamischen Kommission für Menschenrechte, Massoud Shadjareh. Seine Organisation unterstützt den Iran und die Hisbollah-Miliz.

Der Journalist Sukant Chandan hat die Leitung der Gedenkfeier übernommen. Er ist Vorsitzender des George Habasch-Gedenkkomitees, das dem Gründer der „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) gewidmet ist. Es beschreibt ihn als „einen Mann, der besonders viel zu den revolutionären Kämpfen für ein befreites Palästina und eine freie und vereinigte arabische Nation beigetragen hat“.

„Polizei sollte Veranstaltung beobachten“

Kritik an dem geplanten Gedenken kam unter anderem vom Zentrum für Sozialen Zusammenhalt mit Sitz in London. Dessen Direktor Douglas Murray sagte: „Dies ist eine schmachvolle Veranstaltung. Die Absicht ist, den Mord an Zivilisten und den Terror zu verherrlichen. Gemäß dem ‚Terrorism Act‘ von 2006 ist die Verherrlichung von Terror im Vereinigten Königreich illegal. Deshalb sollte die Polizei an der Veranstaltung teilnehmen und jeden festnehmen, der gegen das Gesetz verstößt.“

Wenn eine Veranstaltung die Anschläge in London vom 7. Juli 2005 verherrlichte, würden die Verantwortlichen festgenommen, fügte Murray an. „Sie feiern Bombenanschläge auf Busse in Israel, also sollten Galloway und seine Mitstreiter auch festgenommen werden. Es macht keinen Unterschied, ob man den Mord an Menschen in Bussen in Tel Aviv feiert oder den von Menschen in U-Bahnen in London.“ Der Abgeordnetenausschuss der britischen Juden schloss sich der Kritik an.

Auch die „Freunde Venezuelas“, eine demokratiefreundliche Gruppe von Venezolanern in Großbritannien, verurteilte den Plan: „Botschafter Moncada spricht nicht für das venezolanische Volk“, sagte der Sprecher Alek Boyd der „Jerusalem Post“. „Weder seine Ansichten, noch dass er notorische Terroristen und Apologeten des Terrors im diplomatischen Sitz von Venezuela feiert, repräsentiert die Mehrheit der Venezolaner.“

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