Wie es in dem Dokument heißt, seien die Bischöfe im Nahen Osten davon überzeugt, dass der israelisch-palästinensische Konflikt „die Wurzel“ für weitere Auseinandersetzungen in dieser Region sei. Zudem weist der Vatikan auf das Wachstum eines politischen Islams in Ländern wie Ägypten hin. In den vergangenen Jahren habe sich aus diesem jahrzehntealten Konflikt ein radikaler Terrorismus entwickelt.
„Die Lösung für solche Konflikte liegt in den Händen der stärkeren Nation. Er besetzt Regionen und erlegt ihnen schließlich Kriege gegen andere Nationen auf“, heißt es weiter in dem Dokument. „Aber die Gewalt ist sowohl in den Händen des Stärkeren als auch des Schwächeren.“
Weiter kritisiert der Vatikan in der Stellungnahme „die israelische Besetzung von palästinensischem Boden“. Dies habe das Leben sowohl für die Israelis als auch für die Palästinenser schwierig gemacht. Auch das religiöse Leben würde stark unter dem Konflikt leiden. Viele Christen würden aus diesen Regionen „hinausgejagt“ werden. Da Christen in arabischen Ländern oft in der Minderheit seien, seien sie meist die ersten Opfer, und die Politik in der ganzen Welt schaue tatenlos zu.
Mit der Konferenz im Oktober will der Vatikan die Christen in ihrer Identität im Nahen Osten stärken und den kirchlichen Zusammenhalt festigen. Dadurch sollen die christlichen Menschen dort „ihren Glauben authentisch, mit Freude gewinnend ausleben“ können. Die katholische Kirche solle mit den orthodoxen Kirchen und den protestantischen Gemeinschaften eine Einheit bilden. „Sie sollen alle eins sein, so dass sie glaubwürdig auftreten können.“