TASCHKENT (inn) – Die Terrorgruppe „Islamischer Dschihad von Usbekistan“ hat sich zu dem Anschlag auf die israelische Botschaft in der usbekischen Hauptstadt Taschkent bekannt. Am Freitag hatte es zudem zeitgleich Selbstmordattentate vor der US-Vertretung und dem Bürogebäude des usbekischen Generalstaatsanwaltes gegeben.
Bei den Anschlägen waren drei Usbeken getötet worden. Acht weitere Menschen wurden verletzt.
„Eine Gruppe junger Moslems hat Märtyrerhandlungen ausgeführt“, heißt es in einer Internetbotschaft der Terror-Organisation. „Diese haben die abtrünnige Regierung und ihre ungläubigen Verbündeten der Amerikaner und Juden verwirrt. Der „Islamische Dschihad von Usbekistan“ hatte bereits vor vier Monaten die Verantwortung für mehrere Anschläge in dem asiatischen Staat übernommen. Dabei waren 47 Menschen getötet worden. Die Gruppe hat Verbindungen zum internationalen Terrornetzwerk „Islamische Brigaden“, das im Volksmund als „Al-Qaida“ („Das Fundament“) bezeichnet wird.
Nach Angaben des usbekischen Innenministers, Sakirdschan Almatow, wurden mittlerweile mehrere Menschen festgenommen. Sie stünden im Verdacht, in die Attentate verwickelt zu sein.
Der Anti-Terror-Chef der Polizei in Taschkent, Oleg Bitschenow, geht davon aus, dass es sich bei den Anschlägen um einen Vergeltungsakt handele. Derzeit seien im Zusammenhang mit früheren Anschlägen 15 Tatverdächtige in Untersuchungshaft. Die jüngsten Attentate hätten eine Beziehung zu dem Prozess. „Dies sind Glieder einer Kette.“
Wie Israels Botschafter in Usbekistan, Zvi Cohen, mitteilte, wurden bei dem Anschlag auf die israelische Vertretung keine Israelis verletzt. Ein usbekischer Polizist und Cohens persönlicher Leibwächter Wachislaw Makarow kamen ums Leben. Der Leibwächter hatte zum Zeitpunkt der Explosion Wachdienst vor dem Gebäude gehabt.
Alle drei Selbstmordattentäter waren nach Angaben des usbekischen Außenministeriums Männer. Einer hatte usbekische Papiere bei sich. Innenminister Almatow geht davon aus, dass sie sich innerhalb der Gebäude in die Luft sprengen wollten. Dies sei durch die Sicherheitskräfte verhindert worden.