Suche
Close this search box.

USA wollen syrische Rebellen aufrüsten

WASHINGTON (inn) – Die US-Regierung wird die Rebellen in Syrien militärisch unterstützen. Das teilte das Weiße Haus am Donnerstag mit. Zuvor sei der Einsatz chemischer Waffen durch Machthaber Baschar al-Assad und somit der Übertritt einer „roten Linie“ bestätigt worden.
Barack Obama bei Beratungen im Situation Room des Weißen Hauses. (Archivbild)

Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, habe sich US-Präsident Barack Obama dazu entschlossen, „ausgewählte Rebellen“ mit Munition, leichten Waffen und Schutzwesten auszustatten. Auch Panzerabwehrraketen werden als mögliche Unterstützung erwogen. Um die Verteilung und Koordination der Hilfsgüter vor Ort solle sich der Geheimdienst CIA kümmern. Teile der syrischen Rebellen werden der islamistischen Terror-Organisation Al-Qaida zugerechnet.
Das Weiße Haus sehe es nun als erwiesen an, dass Syriens Machthaber Assad chemische Waffen im Kampf gegen die Rebellen eingesetzt und somit eine von Präsident Obama mehrfach gezogene „rote Linie“ überschritten habe. „Spiegel Online“ weist in seiner Berichterstattung darauf hin, dass seit Bekanntgabe jener diplomatischen „roten Linie“ 297 Tage vergangen sind, in denen Assad Krieg gegen die eigene Bevölkerung habe führen können. Seit April 2013 lägen nun Hinweise auf den Einsatz chemischer Waffen vor, sagte Obamas Vize-Sicherheitsberater Ben Rhodes gegenüber Journalisten. Bis zu 150 Menschen seien durch den Einsatz des Nervengases Sarin getötet worden. „Das ist ein kleiner Teil der katastrophalen Zahl von 90.000 Toten“, sagte Rhodes laut dem Sender CNN. „Aber der Einsatz von chemischen Waffen verletzt internationales Recht.“

USA uneins über Ausmaß der Hilfen

Der republikanische Senator und Sicherheitsexperte John McCain kritisierte laut der Tageszeitung „Die Welt“, dass die nun angedachten Hilfen für die Rebellen nicht ausreichten. „Die Rebellen brauchen Luftabwehrraketen, Anti-Panzer-Granaten und eine Flugverbots- und Sicherheitszone“, sagte er in Washington. McCain hatte sich Ende Mai mit syrischen Oppositionellen getroffen. Obamas „Nichtstun“ der vergangenen beiden Jahre habe zur Verschlimmerung der Lage beigetragen.
Auch der frühere US-Präsident Bill Clinton rate zu weiteren Maßnahmen. Laut Medienberichten herrscht über das genaue Vorgehen in der US-Hauptstadt Uneinigkeit – sowohl innerhalb der Parteien als auch zwischen dem Weißen Haus, dem Pentagon und dem Außenministerium.
Beobachter gehen nicht davon aus, dass sich Obama noch vor Beginn des G8-Gipfels am Montag in Nordirland zum Thema Syrien äußern wird. Erschwerend kommt hinzu, dass Russland sich im syrischen Bürgerkrieg auf die Seite Assads gestellt hat und dessen Truppen mit Waffen beliefert. Die US-Regierung will sich zum weiteren Vorgehen auch mit den Vereinten Nationen beraten.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen