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USA: Universitätspräsident wirft Ahmadinedschad Mangel an Bildung vor

NEW YORK (inn) - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad ist an der New Yorker Columbia-Universität auf einen kühlen Empfang gestoßen. Universitätspräsident Lee Bollinger begrüßte ihn am Montag zu seinem Gastvortrag als "engstirnigen und grausamen Diktator".

Wenn Ahmadinedschad den Holocaust leugne, sei er entweder „schamlos provokativ oder erstaunlich ungebildet“, sagte Bollinger. Damit könne er vielleicht Ungebildete und Unwissende täuschen. „Wenn Sie aber an einen Ort wie diesen kommen, machen Sie sich (damit) einfach lächerlich. Der Holocaust ist das am meisten dokumentierte Ereignis in der Menschheitsgeschichte.“

Wie der Nachrichtensender „n-tv“ berichtet, wies Ahmadinedschad die Einführung des Universitätspräsidenten als „Beleidigung“ zurück. Von „dieser unfreundlichen Behandlung“ woll er sich nicht beeinflussen lassen. Auch aus dem Publikum wurde der Iraner auf seine Zweifel am Holocaust angesprochen. Darauf entgegnete er: „Angenommen, es ist geschehen: Was hat das mit dem palästinensischen Volk zu tun?“

Auf eine Frage nach seiner Forderung, Israel müsse von der Landkarte getilgt werden, antwortete Ahmadinedschad ausweichend: „Wir lieben alle Nationen. Wir sind Freunde des jüdischen Volkes, es gibt viele Juden im Iran, die in Frieden und Sicherheit leben.“ Der israelisch-palästinensische Konflikt sei ein „60 Jahre altes Problem“, für das es nur eine Lösung gebe: „das palästinensische Volk“ – zusammengesetzt aus Juden, Moslems und Christen – müsse ohne internationale Einmischung über seine Zukunft entscheiden dürfen.

Gegen Ahmadinedschads Auftritt protestierten in New York mehrere Tausend Demonstranten. Eine Teilnehmerin kritisierte, dass ihm eine Bühne geboten worden sei. US-Präsident Bush sagte hingegen, der Auftritt an der Columbia-Universität spreche Bände über die Größe Amerikas. Der israelische Staatspräsident Schimon Peres warf der Hochschule vor, dem „größten Lügenführer der Welt“ eine Plattform gewährt zu haben.

Ahmadinedschad war am Sonntag in den USA eingetroffen. Er dementierte, dass sein Land Atomwaffen baue. „In den aktuellen politischen Beziehungen ist eine Atombombe nicht von Nutzen“, sagte er in einem Interview, das am selben Tag ausgestrahlt wurde. „Wenn sie nützlich wäre, hätte sie den Fall der Sowjetunion verhindert. Wenn sie nützlich wäre, hätte sie das Problem gelöst, das die Amerikaner im Irak haben. Die Zeiten der Bombe sind vorbei.“

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