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USA kaufen israelisches Abwehrsystem „Eisenkuppel“

Es kommt nicht häufig vor, dass das US-Militär ein Waffensystem aus dem Ausland kauft. Der Erfolg des israelischen Raketenschildes spricht jedoch für sich.
Insgesamt hat die „Eisenkuppel” schon 1.700 heranfliegende Raketen abgefangen

WASHINGTON / TEL AVIV (inn) – Das israelische und das amerikanische Verteidigungsministerium haben am Mittwoch verkündet, dass die USA das Raketenabwehrsystem Eisenkuppel von Israel kaufen werden. Premierminister Benjamin Netanjahu bezeichnete dies als Ausdruck der Verbundenheit beider Länder. Zugleich warnte er Israels Feinde: „Wir haben eine eiserne Kuppel, aber auch eine eiserne Faust. Ich empfehle niemandem, uns herauszufordern.“

Wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet, gab das US-Militär an, mit der Eisenkuppel dem unmittelbaren Bedarf nach Schutz vor „indirekten Schussbedrohungen und Luftangriffen“ zu begegnen. Insbesondere wolle man sich gegen russische und chinesische Marschflugkörper absichern. Zunächst werden zwei Batterien für insgesamt 343 Millionen Dollar gekauft. Für einen möglichen langfristigen Einsatz werden intensive Tests mit der Kuppel folgen. Das System könnte bis zum Jahr 2023 eine Komponente in dem geplanten umfassenden Raketenschirm IBCS werden, der alle amerikanischen Kurz- und Langstreckenabwehrsysteme und -Sensoren integrieren soll.

Der Washingtoner Raketenabwehrexperte von der Denkfabrik „Zentrum für strategische und internationale Studien“, Thomas Karako, erklärt dazu: „Das Eisenkuppel-System wurde für israelische Bedürfnisse und eine spezielle Geografie entwickelt.“ Da die USA als globale Macht aber weltweit operierten, seien die amerikanischen Anforderungen an das System „wahrscheinlich wesentlich anspruchsvoller“, sagte er gegenüber „Times of Israel“.

Überlegene israelische Technik

Auf der Suche nach einem Übergangssystem fassten die Amerikaner auch ein norwegisches und ein selbstentwickeltes ins Auge. Die Norweger hätten aber frühestens 2021 liefern können. Die Eigenentwicklung wird wohl erst 2023 fertig. Nur die israelische „Eisenkuppel“ kann den Zeitplan bis 2020 einhalten. Beim norwegischen System NASAMS kostet ein einziger Schuss außerdem 800.000 Dollar und kann dabei nur Marschflugkörper und Drohnen abfangen. Bei der Eisenkuppel kostet ein Schuss mit seiner sogenannten Tamir-Rakete 150.000 Dollar. Das System kann auch ballistische Raketen, Mörsergranaten oder Artilleriefeuer unschädlich machen.

Die israelischen Streitkräfte setzen das Eisenkuppel-System seit 2010 ein. Eine einzelne Batterie kann bis zu sechs Ziele gleichzeitig bekämpfen, ist wetterunabhängig und schnell verlegbar. Die Erfolgsquote liegt nach israelischen Angaben bei 90 Prozent. Das System berechnet selbstständig, ob eine feindliche Rakete auf bewohntes oder unbewohntes israelisches Gebiet zielt. Seit 2011 hat die Eisenkuppel mehr als 1.700 Raketen vom Himmel geholt, die meist von Palästinensern aus dem Gazastreifen abgefeuert wurden.

Von: tk

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